Erschienen in:
06.02.2023 | Bauchaortenaneurysma | Editorial
Die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung und das Bauchaortenaneurysma – Haben wir eine inhaltliche Diskussion um Mindestmengen und Qualitätsindikatoren verpasst?
verfasst von:
PD Dr. med. Christian-Alexander Behrendt, Jörg Heckenkamp, Matthias Trenner, Markus Steinbauer, Axel Larena-Avellaneda
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2023
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Auszug
Kaum ein anderes Thema erhitzt derzeit die Gemüter mehr als die durch Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach einberufene Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. Diese sogenannte Krankenhauskommission wurde im Mai 2022 eingerichtet und sollte Expertinnen und Experten aus der Versorgung (Pflege und Medizin), der Ökonomie sowie der Rechtswissenschaften durch einen an das Bundesgesundheitsministerium angebundenen Koordinator vereinen. Notwendige Reformen im Krankenhausbereich sollten dabei angegangen werden und das durch den Bundesgesundheitsminister erklärte Ziel war die Verringerung der im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohen Anzahl an vollstationären Behandlungen in Deutschland. In dem hochrangig besetzten Expertengremium finden sich überwiegend universitäre Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachbereichen Notfall- und Intensivmedizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie innere Medizin. Mittlerweile stehen drei Stellungnahmen zur Verfügung, die sich mit verschiedenen Themenbereichen beschäftigen. Die erste Stellungnahme fasst die Empfehlungen der Arbeitsgruppe Pädiatrie und Geburtshilfe für eine kurzfristige Reform der stationären Vergütung für Pädiatrie, Kinderchirurgie und Geburtshilfe zusammen. In der zweiten Stellungnahme ging es um Tagesbehandlungen im Krankenhaus zur kurzfristigen Entlastung der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens. Spätestens bei der Lektüre der dritten Stellungnahme wird es dann allerdings auch für die Gefäßmedizin interessant: Die grundlegende Reform der Krankenhausvergütung. Hierin kritisiert die Expertenkommission die im Diagnosis-Related-Groups- (DRG-)System abgebildete, „rein leistungs- und mengenorientierte Vergütung“, die „erhebliche Fehlanreize“ erzeuge. Als Lösungsansatz, der wissenschaftlich begleitet werden müsse, wird eine Vorhaltefinanzierung beschrieben, die neben der leistungsabhängigen Vergütung an Versorgungslevel und Leistungsgruppen gekoppelt sei. …