Erschienen in:
25.08.2020 | Karotisendarteriektomie | Leitthema
Qualitätsindikatoren – welche Parameter brauchen wir in der Gefäßchirurgie?
verfasst von:
Prof. Dr. R. T. Grundmann, T. Schmitz-Rixen
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Stellungnahmen von Fachgesellschaften hinsichtlich Standards der Berichterstattung zur Ergebnis‑, Struktur- und Prozessqualität in der Gefäßchirurgie sollen analysiert werden.
Material und Methoden
Literaturrecherche in PubMed zu „carotid endarterectomy“, „abdominal aortic aneurysm“, „peripheral artery disease“ AND „quality“ [Title/Abstract].
Ergebnisse
Generell wird eine risikoadjustierte Darstellung des unmittelbaren postoperativen Ergebnisses gefordert, was eine Dokumentation des Schweregrads der Komorbiditäten des Patienten und Graduierung der postoperativen Komplikationen voraussetzt. Bei der Versorgung symptomfreier Patienten ist eine längerfristige Analyse des Patientenüberlebens und der krankheitsspezifischen Morbidität unerlässlich, um den Gewinn für den Patienten belegen zu können. Die Strukturqualität umfasst neben der technischen Ausstattung der Behandlungseinrichtung die Personalausstattung von Allgemein- und Intensivstation. Wesentliches Kriterium ist die Sicherstellung, dass sich die Behandlungsqualität am Wochenende nicht von der während der Woche unterscheidet. In Registererhebungen sind die Ergebnisse nach Werktag und Wochentag getrennt zu analysieren. Zur Prozessqualität gehört die Einführung von Checklisten hinsichtlich Patientenübergabe und -Verlegung und das Vorhandensein von Ablaufpfaden hinsichtlich der Aufgabenverteilung von Weiterbildungsassistenten und Fachärzten. Die Anforderungen der Joint Commission hinsichtlich der Maßnahmen zur Patientensicherheit sind zu erfüllen und in Checklisten vorzugeben.
Schlussfolgerungen
Es muss ein wesentliches Ziel der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) sein, zukünftig in Registererhebungen längerfristige Follow-up-Daten zu erheben und eine Vollständigkeit der erhobenen Daten zu gewährleisten. Ob eine Zertifizierung der Kliniken nach Kompetenz‑, Referenz- und Exzellenzzentren mit entsprechend unterschiedlichen Anforderungen an Prozess- und Strukturqualität die Aussagekraft von Registererhebungen in der Gefäßchirurgie verbessern könnte, sollte diskutiert werden.