08.10.2020 | Beckenringfraktur | Originalien
Trends in der operativen Therapie von Frakturen des Beckenrings
Eine bundesweite Analyse von OPS-Daten zwischen 2005 und 2017
verfasst von:
Moritz F. Lodde, J. Christoph Katthagen, Oliver Riesenbeck, Michael J. Raschke, René Hartensuer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Zielstellung
Ziel der Arbeit ist, die Entwicklungstrends an operativen Prozeduren der knöchernen Beckenchirurgie im Zeitraum von 2005 bis 2017 darzustellen.
Methodik
Als Datengrundlage wurde die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) für Prozeduren der vollstationären Patienten der Jahre 2005 bis 2017 verwendet. Es erfolgten die Untersuchung von einer Gesamtfallzahl von 194 Mio. Fällen sowie die quantitative und, wo möglich, qualitative Auswertung der Entwicklung operativer Prozeduren am Beckenring zwischen 2005 und 2017. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Chi-Quadrat-Test mit p < 0,05.
Ergebnisse
Im genannten Zeitraum ist ein signifikanter Anstieg der OPS-Codes zu verzeichnen. Hierbei sind v. a. Codes für die geschlossenen Reposition und Stabilisierung des Beckenrings durch Schraubenosteosynthesen mit +1116 % zu nennen. Die Verwendung der Codes für eine Schraubenosteosynthese und geschlossene Reposition des Iliosakralgelenks ist um +800 % gestiegen. Die Codes für eine offene Reposition von Beckenrand- und Beckenringfrakturen haben um +185 % und die Reposition durch Fixateur externe um +188 % zugenommen. Während im Jahr 2005 noch deutlich mehr Männer als Frauen operativ versorgt worden sind, kehrte sich dies im Jahr 2017 um. Es ist besonders in der Altersgruppe der über 50-jährigen Patienten ein erheblicher Anstieg der durchgeführten operativen Prozeduren festzustellen.
Schlussfolgerung
Es zeigt sich für alle untersuchten Prozeduren ein signifikanter Anstieg. Insbesondere die Verwendung der Schraubenosteosynthese hat hier einen wesentlichen Anteil. Die Einführung neuer Techniken wie der 3D-Navigation, die demografische Entwicklung, die höhere Mobilität und der Anspruch an Funktionalität im höheren Alter können Gründe sein.