Erschienen in:
15.01.2019 | Adipositas | Schwerpunkt: Stoffwechselerkrankungen
Bedeutung des zirkadianen Schlafrhythmus für den Energiestoffwechsel
verfasst von:
Dr. S. Meyhöfer, PD Dr. B. Wilms, Professor Dr. H. Oster, Professor Dr. S. M. Schmid
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Die zirkadiane Uhr ist ein hoch spezialisierter Taktgeber des menschlichen Organismus und stellt einen essenziellen Bestandteil eines gesunden Stoffwechsels dar. Der intrinsische zirkadiane Rhythmus kann unter anderem durch exogene Faktoren wie Licht/Dunkelheit, Verhaltensmuster, körperliche Aktivität, Essgewohnheiten und Schlafmangel bzw. Schlafstörungen moduliert werden. Zudem kann eine veränderte Expression von Uhrengenen, beispielsweise von PERIOD 1 und 2, die innere Rhythmik beeinflussen. Veränderungen der zirkadianen Rhythmik werden mit einer Vielzahl an psychischen und physischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Aktuelle Studien belegen, dass vor allem quantitative und qualitative Veränderungen des Schlafrhythmus signifikant mit einer erhöhten Prävalenz von Adipositas einhergehen. Zudem können eine eingeschränkte Schlafdauer und -qualität eine verminderte Glukosetoleranz und Insulinsensitivität bewirken und damit ein erhöhtes Diabetesrisiko mit sich bringen. Neben den Kernkomponenten des metabolischen Syndroms zeigen sich Veränderungen hormoneller und neuronaler Signalwege, die erheblich unseren Energiestoffwechsel beeinflussen. Diese Übersichtsarbeit bietet einen Überblick über die aktuelle Studienlage und beschreibt den Zusammenhang zwischen zirkadianen Rhythmen, Schlaf und menschlichem Stoffwechsel.