Erschienen in:
01.07.2009 | Originalien
Bedeutung von Phosphodiesteraseisoenzymen in der Kontrolle der humanen Detrusormuskulatur
Eine immunhistochemische und funktionelle In-vitro-Studie
verfasst von:
PD Dr. rer. biol. hum. S. Ückert, K. Sigl, E.S. Waldkirch, P. Sandner, E. Ulbrich, M. Oelke, C.G. Stief, M.A. Kuczyk
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Klinische Studien zeigten positive Effekte der Phosphodiesterase- (PDE-)5-Inhibitoren Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil auf die irritative Symptomatik des benigen Prostatasyndroms. Unklar ist bisher, ob diese Substanzen auf die glatte Muskulatur in der Transitionalzone der Prostata und/oder auf den Detrusormuskel wirken. Das Ziel der Studie war die Darstellung der Expression der PDE-Isoenzyme 1, 4 und 5 in der Detrusormuskulatur und die Untersuchung der Effekte selektiver PDE-Inhibitoren auf die muskarinerge Tension isolierter glatter Muskulatur des humanen Detrusors.
Methoden
Die Darstellung der Expression von PDE-Isoenzymen erfolgte mit immunhistochemischen Methoden. Mit der Organbad-Technik wurden die Effekte der PDE-Inhibitoren Vinpocetin, Rolipram, Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil auf die durch Carbachol induzierte tonische Kontraktion isolierter Streifenpräparate des Detrusors untersucht.
Ergebnisse
Immunreaktionen gegen die PDE-Isoenzyme stellten sich ausschließlich in der glatten Muskulatur dar. Intensiven Signalen, die spezifisch für die PDE4 und PDE5 waren, standen nur schwache Signale, welche die Expression der PDE1 zeigten, gegenüber. Die muskarinerge Kontraktion isolierter Streifenpräparate der Detrusormuskulatur wurde lediglich durch supraphysiologische Konzentrationen der PDE-Inhibitoren antagonisiert.
Schlussfolgerung
Die Studie zeigt die Expression der PDE-Isoenzyme 1, 4 und 5 im humanen Detrusor. Die relativ schwachen funktionellen Effekte der PDE-Inhibitoren lässt jedoch nicht zwangsläufig auf eine Bedeutung der PDE-Isoenzyme 1, 4 oder 5 in der Kontrolle der Relaxation der Detrusormuskulatur schließen.