Erschienen in:
01.11.2005 | Leitthema
Behandlung der Pseudarthrosen des Beckens
verfasst von:
Dr. I. Marintschev, T. Mückley, F. Mendler, G. O. Hofmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Pseudarthrosen des Beckenringes sind selten. Leitsymptom ist der chronische belastungsabhängige Schmerz des Beckenrings. Es muss überprüft werden, ob der Symptomenkomplex durch eine Pseudarthrose, durch eine posttraumatische Fehlstellung oder durch die Kombination von beiden verursacht ist. Diagnostisch wichtig sind die körperliche Untersuchung des ausgezogenen Patienten, Provokationstests, Röntgen (Beckenübersichts-, Inlet-, Outlet-, Ala- und Obturatoraufnahme) sowie die für die Analyse von Fehlstellungen, Instabilitäten und Pseudarthrosen des Beckenrings unverzichtbare Computertomographie mit 2D- und 3D-Rekonstruktionen. Chronische Instabilitäten des Beckenrings können im Allgemeinen nicht konservativ behandelt werden. Die Wahl des operativen Verfahrens hängt von der Lokalisation der primären Verletzung, der Pseudarthrose und der Fehlstellung ab. Als Grundsatz der operativen Therapie gilt, dass alle Regionen mit Instabilität und Pseudarthrosen stabilisiert werden müssen. Operative Spätrekonstruktionen des Beckenrings stellen herausfordernde, technisch schwierige Eingriffe mit einer nicht zu vernachlässigenden Komplikationsrate dar. Möglich sind Nachblutungen und Wundhämatome, Gefäß- und Nervenläsionen, Infektionen, inkomplette Korrektur, Korrekturverlust, Fortbestehen der Pseudarthrose oder der Beschwerdesymptomatik, vorzeitige Implantatlockerung oder -versagen u. a.