Erschienen in:
30.04.2020 | Myelodysplastische Syndrome | Kasuistiken
Behandlung einer sekundären akuten myeloischen Leukämie mit Azacitidin
Erhalt von Lebensqualität und Selbstständigkeit im fortgeschrittenen Lebensalter
verfasst von:
J. Reese, G. Filippini Velazquez, J. Weckenbrock, Prof. Dr. med. Dr. rer. physiol. G. Kolb
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Ausgabe 4/2020
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Auszug
Azacitidin (chemisch: 5‑Azazytidin, Handelsname: Vidaza®) ist ein synthetisches Analogon des Nukleosids Cytidin, welches aus
Streptoverticillium ladakanus isoliert wird. Es wird zur Behandlung myelodysplastischer Syndrome (MDS), sekundärer akuter myeloischer Leukämie (sAML) und der chronisch-myelomonozytären Leukämie (CMML) eingesetzt. Die pharmakologische Wirksamkeit beruht auf einem Einbau in RNS (Ribonukleinsäure) und DNS (Desoxynukleinsäure) mit nachfolgender Inhibition von Methyltransferasen. Die Hypomethylierung in der behandelten Sequenz führt zu einer Reaktivierung von Zellreparatur- und Apoptosemechanismen, die zuvor durch degenerative Methylierung gestört wurden. In der Folge können Blasten reduziert und die normale Hämatopoese wieder reaktiviert werden. Dies führt zu einem geringeren Transfusionsbedarf, Infektionsrisiko und Blutungsrisiko. Hierdurch erhöhen sich die Lebensqualität und die Überlebenszeit [
4]. …