Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Behandlung hochgradiger intrakranieller Stenosen
verfasst von:
P. Dietrich, C. Roth, A. Simgen, D. Junk, Prof. Dr. W. Reith
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 12/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zehn Prozent aller Schlaganfälle können auf intrakranielle Stenosen zurückgeführt werden. Als Behandlungsansätze stehen neben der medikamentösen Therapie die Anlage extra-intrakranieller Bypässe, die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) sowie das Stenting zur Diskussion. Entsprechend der 2005 publizierten WASID-Studie scheint die Thrombozytenaggregationshemmung der oralen Antikoagulation bei der Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfälle überlegen zu sein, dennoch weisen die Patienten mit hochgradiger intrakranieller Stenose eine ungünstige Prognose auf. Bereits 1985 wurde der extra-intrakranielle Bypass als Behandlungsalternative in Betracht gezogen. Das Outcome der Patienten war schlechter als unter alleiniger medikamentöser Therapie. Der Einsatz endovaskulärer Behandlungsoptionen, zuerst der Ballon- und später der Stentangioplastie, führte im Zuge der zunehmenden Erfahrung bei der interventionellen Behandlung atherosklerotischer Gefäßstenosen und der technischen Weiterentwicklung der Interventionsmaterialien zu akzeptablen Interventionsergebnissen. Im Rahmen der 2011 veröffentlichten SAMMPRIS-Studie, die eine Überlegenheit der intensivierten medikamentösen gegenüber der endovaskulären Therapie propagiert, wurde an der Universitätsklinik Homburg/Saar in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie eine retrospektive Studie zur Behandlung hochgradiger intrakranieller Stenosen durchgeführt.