Erschienen in:
28.05.2018 | Orthesen | CME
Behandlungsempfehlungen bei fortbestehender Säuglingshüftunreife
Konservatives Vorgehen versus offene Reposition
verfasst von:
Dr. med. J. Matussek, E. Dingeldey
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Dem reifenden Hüftgelenk kommt auf dem Weg vom Neugeborenen zum Erwachsenen eine Schlüsselfunktion zu: Ist es doch Dreh- und Angelpunkt zum Erreichen des für den Menschen so charakteristischen aufrechten Gangs. Reifungsstörungen (Dysplasien) am wachsenden Skelett werden in den postnatalen sonographischen Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U4 idealerweise so früh erkannt, dass im Falle der Hüfte mit meist einfachen Interventionen eine Nachreifung eingeleitet werden kann: Effektive Screeningprogramme manifestieren sich in weltweit niedrigsten Raten an offenen Repositionen in Deutschland und Österreich. Die perinatale Risikofaktoranalyse triggert bei Ärzten und Eltern eine erhöhte Sensibilität gegenüber möglicherweise längeren Reifungsphasen dysplastischer Gelenke. Nichtsdestotrotz werden in kinderorthopädischen Zentren immer wieder Kinder vorgestellt, bei denen es im Rahmen von Behandlungsverzögerungen und/oder nichteffektiven konservativen Behandlungen zu Hüftluxationen gekommen war. Dem Behandelnden stellt sich hier die Frage nach einer wirkungsvollen und raschen Behandlungslösung und einer Abwägung zwischen konservativen und operativen Verfahren.