Erschienen in:
29.01.2020 | Osteosarkom | Leitthema
Behandlungskonzepte von Komplikationen nach Resektion und Defektrekonstruktion pelviner Tumoren
verfasst von:
Prof. Dr. J. Hardes, W. Guder, A. Streitbürger, L. Podleska, P. Rödder, G. Täger, M. Dudda, M. Nottrott
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Durchführung einer internen Hemipelvektomie oder Sakrektomie bei Vorliegen eines Knochensarkoms stellt auch in der Gegenwart immer noch eine Herausforderung dar. Ungeachtet der jeweiligen Rekonstruktionsmethode sind die Komplikationsraten im Vergleich zur Sarkomchirurgie der Extremitäten erhöht.
Fragestellung
Beschreibung der häufigsten allgemeinen und rekonstruktionsspezifischen Komplikationen bei Durchführung einer Beckenteilresektion, internen Hemipelvektomie oder Sakrektomie mitsamt der Darstellung des jeweiligen Komplikationsmanagements.
Material und Methoden
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche sowie die Einbringung eigener Erfahrungen zur Darstellung aktueller Erkenntnisse auf dem Gebiet des Komplikationsmanagements bei Patienten nach einer Beckenteilresektion/internen Hemipelvektomie oder Sakrektomie und den häufigsten Rekonstruktionsmethoden.
Ergebnisse
Prospektiv-randomisierte Studien oder Metaanalysen fehlen zu diesem Thema. Die Literaturrecherche zeigt dennoch, dass neben dem Lokalrezidiv die tiefe Infektion, insbesondere nach erfolgter Defektrekonstruktion, die gravierendste Komplikation darstellt. Eine frühzeitige Revisionsoperation im Sinne eines radikalen Debridements muss angestrebt werden, um die Rekonstruktion nicht zu gefährden. Bei tiefen Infektionen ist eine Explantation der jeweiligen Rekonstruktion zumeist unausweichlich. Es sollten daher immer individuell Nutzen und Risiken einer Defektrekonstruktion gegenüber einer fehlenden Defektrekonstruktion zusammen mit dem Patienten abgewogen werden.
Schlussfolgerungen
Komplikationen – insbesondere Infektionen – nach Beckenteilresektion, Hemipelvektomie oder Sakrektomie sind häufig. Im Falle einer Infektion kann nur durch eine frühzeitige operative Intervention eine erfolgte Rekonstruktion in einigen Fällen erhalten werden.