Erschienen in:
23.11.2020 | Leitthema
Behandlungspfade in der exoskelettalen prothetischen Versorgung der unteren Extremitäten
Es ist nicht alles Gold, was glänzt!
verfasst von:
PD. Dr. Lutz Brückner, Olaf Gawron
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 1/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Häufig auftretende Probleme bei der Versorgung mit Beinprothesen sind entweder für eine prothetische Versorgung nicht ausreichend belastbare Beinstümpfe oder unzureichend angepasste Prothesen. Aus diesem Grund ist auf politischer Ebene die Forderung gestellt worden, Behandlungspfade und einen Qualitätsstandard für die Versorgung von Menschen nach Beinamputationen zu erstellen.
Fragestellung
Wie kann ein gemeinsames, interdisziplinäres Vorgehen bei der Hilfsmittelversorgung entstehen? Führt eine interdisziplinäre Versorgung von Amputierten zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität?
Material und Methode
Es wurde ein Kompendium Qualitätsstandard im Bereich Prothetik der unteren Extremität erstellt und 2018 auf der OT World (Weltkongress für Orthopädie- und Reha-Technik) in Leipzig vorgestellt. Das Grundprinzip sind Behandlungspfade für die interdisziplinäre Versorgung aller Amputationsniveaus der unteren Extremität.
Ergebnisse
Entstanden ist ein Kompendium, das den derzeitigen „Goldstandard“ in der orthopädischen Versorgung nach Amputationen an der unteren Extremität darstellt. In dem Kompendium werden nicht nur die Behandlungspfade detailliert beschrieben, sondern auch Anforderungen an die Qualität des operativen Amputationsergebnisses, sowie die Ziele der Stumpfkonditionierung und die Anforderung an die Qualität der Prothesenversorgung gestellt. Über ein Ampelsystem werden Empfehlungen, Einschränkungen und Ablehnungen gegeben und auf diese Weise der „Goldstandard“ definiert.
Schlussfolgerungen
Wenn alle beteiligten Professionen (Ärzteschaft, Orthopädietechnik, Krankengymnastik) nicht getrennt voneinander, sondern tatsächlich gemeinsam mit der notwendigen Expertise und Routine jeweils ihren Anteil an der Versorgung erbringen, wird sich die Versorgungsqualität für die amputierten Menschen verbessern und gleichzeitig wird es zu einer Kosteneffizienz für das Gesundheitssystem kommen.