Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Behandlungsstrategien und Resultate bei Kalkaneusosteitis
Klinische Ergebnisse von 50 Fällen der Jahre 2012 und 2013
verfasst von:
K.A. Kopf, S. Breer, R. Schoop, C. Grimme, M. Borrée, S. Mägerlein, U.J. Gerlach
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Kalkaneusosteitis ist eine gefürchtete Erkrankung, die v. a. nach operativer Versorgung von geschlossenen sowie offenen Kalkaneusfrakturen auftritt.
Pathogenese
Insbesondere im Wundwinkel des operativen Zugangswegs kommt es im postoperativen Verlauf oft zu Wundheilungsstörungen, die das Eindringen von Keimen begünstigen und so zur Ausbildung einer Kalkaneusosteitis führen können. Begleitend kann auch ein Empyem des unteren Sprunggelenks vorliegen, das ebenfalls einer therapeutischen Intervention bedarf. Nicht selten wird durch die Destruktion des Subtalargelenks im weiteren Verlauf die Anlage einer Sprunggelenkarthrodese erforderlich.
Diagnostik
Die Diagnose der Kalkaneusosteitis wird v. a. klinisch gestellt. Als bildgebendes Diagnostikum der Wahl etablierte sich in den letzten Jahren neben der konventionellen Röntgenuntersuchung die Magnetresonanztomographie.
Therapie
Die Behandlung der Kalkaneusosteitis ist oft langwierig. In dem hier vorgestellten Therapiekonzept wird regelhaft von einer mehrzeitigen operativen Therapie ausgegangen. In einem ersten Schritt wird zunächst die Infektberuhigung angestrebt. Hierzu erfolgen, neben der vollständigen Entfernung des einliegenden Osteosynthesematerials, auch ein ausgiebiges Débridement und eine Sequestrektomie des Kalkaneus. Nach 4 bis 6 Wochen kann dann, bei sicherer klinischer Infektberuhigung, der Aufbau des Knochendefekts mittels Spongiosaplastik in einem zweiten operativen Schritt erfolgen. In Fällen mit besonders schwierigen Weichteilverhältnissen kann zuvor noch eine plastische Deckung eines Weichteildefekts angezeigt sein.
Resultate
Vorgestellt werden die Ergebnisse von 50 Patienten mit einer Kalkaneusosteitis, die in den Jahren 2012–2013 in unserer Abteilung für Septische Unfallchirurgie und Orthopädie in Behandlung waren und das im Beitrag vorgestellte Therapiekonzept durchliefen, vorgestellt. Eine Infektberuhigung konnte in 94 % der Fälle erreicht werden. Als häufigste Erreger wurden Staphylokokken (42,3 %) sowie Pseudomonas aeruginosa und Enterococcus faecalis (je 9,9 %) nachgewiesen.