Erschienen in:
02.11.2017 | Nahrungsmittelallergien | Allergologie aktuell
Bei schwerer Reaktion auf Nahrungsmittel auch an FPIES denken
verfasst von:
Angelika Bauer-Delto
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 7/2017
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Auszug
_ Das FPIES („food protein-induced enterocolitis syndrome“) sei ein potenzieller Notfall, sagte Britta Stöcker, Bonn. Das Krankheitsbild kann so ausgeprägt sein, dass eine stationäre Aufnahme erforderlich wird und zunächst fälschlicherweise eine schwere infektiöse Gastroenteritis oder eine Sepsis vermutet wird. Gerade wenn bei Säuglingen Beikost eingeführt wurde, sollte bei ausgeprägten gastrointestinalen Reaktionen differenzialdiagnostisch auch ein FPIES miteinbezogen werden, betonte Stöcker. Neben Kuhmilch und Soja können auch allergologisch als „unkritisch“ geltende Nahrungsmittel wie Reis, Hafer oder Geflügelfleisch sowie mit der Muttermilch aufgenommene Proteine mögliche Auslöser sein. Bei einer Spätmanifestation im Erwachsenenalter ist der Auslöser häufig Fisch. Die übliche Allergiediagnostik bleibt beim FPIES erfolglos, da es sich um eine nicht IgE-vermittelte Form der Nahrungsmittelallergie handelt. Infolge einer T-Zell-Aktivierung durch Nahrungsmittelallergene kommt es zu einer Ausschüttung der proinflammatorischen Zytokine TNF-α und IFN-α und in der Folge zu einer intestinalen Inflammation. Empfehlungen zum Management dieser seltenen und noch wenig bekannten Form der Nahrungsmittelallergie gibt eine aktuelle amerikanische Konsensus-Leitlinie [Nowak-Węgrzyn A et al. J Allergy Clin Immunol 2017; 139: 1111-26]. …