Erschienen in:
01.06.2023 | AGA-Studenten
Beidseitige Trizepssehnenruptur
Ein unglücklicher Fahrradsturz
verfasst von:
Lisa Tegeder, Priv.-Doz. Dr. med. Lukas Willinger, Prof. Dr. med. Sebastian Siebenlist, Priv.-Doz. Dr. med. Lucca Lacheta
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Die Pathologie der Trizepssehnenruptur ist mit 1 % aller Muskel- und Sehnenverletzungen ein seltenes Verletzungsmuster, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen. Die Rupturmorphologie ist dabei abhängig vom Unfallmechanismus und begleitenden internistischen und genetischen Grunderkrankungen, welche als Risikofaktoren definiert sind. Die Niereninsuffizienz stellt die am häufigsten beobachtete Komorbidität dar und ist bekannt dafür, Tendopathien zu verursachen. Die Rupturlokalisation befindet sich vornehmlich am Knochen-Sehnen-Interface und nur selten am muskulotendinösen Übergang, sodass in der klinischen Untersuchung eine Dehiszenz am dorsalen distalen Humerus palpierbar ist. Diese kann in der bildgebenden Diagnostik verschiedenartig dargestellt und in weiterer Folge bemessen werden. Je nach Ausmaß der Ruptur muss zwischen einer konservativen oder operativen Therapie entschieden werden. Um ein zufriedenstellendes, funktionelles Outcome zu gewährleisten, ist es essenziell, die richtige Indikation für eine konservative oder operative Versorgung der distalen Trizepssehnenruptur zu stellen. Die Komplettruptur sowie eine Partialläsion von 50–75 % mit begleitendem Kraftverlust im Vergleich zur kontralateralen Seite bedingt eine operative Intervention. Zur Rekonstruktion bzw. Refixation der Trizepssehne hat sich die V‑förmige Double-row-Technik als gute Alternative zur klassischen transossären Refixation oder Suture-Bridge bei distaler Trizepssehnenruptur etabliert.