29.11.2017 | Typ-1-Diabetes | Leitthema
Belastungen und Stress bei Typ‑1-Diabetes
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 8/2017
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Seit langem ist bekannt, dass physiologischer Stress, kritische Lebensereignisse und psychosoziale Belastungen mit einer unzureichenden Qualität der Stoffwechseleinstellung bei Typ-1-Diabetes assoziiert sind. Die Richtung der Beziehungen ist bidirektional und wird durch physiologische und psychologische Prozesse, Verhalten und Umweltfaktoren determiniert. Diese Übersicht stellt über die Lebensspanne mit Typ-1-Diabetes dar, wie Stress sich direkt und indirekt auf den Glukosespiegel und das Therapieverhalten auswirken kann. Aber auch die Anforderungen einer modernen Diabetestherapie selbst können im Alltag erheblich fordern, besonders dann, wenn die Stoffwechseleinstellung – trotz großer Bemühungen – unbefriedigend bleibt. Der Eindruck geringer Selbstwirksamkeit in der Therapie kann, gekoppelt mit intensiven Ängsten vor akuten und langfristigen Komplikationen des Diabetes einen anhaltenden psychischen Stress darstellen und die Entwicklung einer depressiven oder Angststörung bahnen. Schließlich wird alltagspraktisch dargestellt, wie das Thema Stress in Patientenschulungen hilfreich vermittelt werden kann und welche allgemein anerkannten psychologischen Konzepte zur Stressreduktion sich auch bei Patienten mit Typ-1-Diabetes bewährt haben.
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