TURP – Welche Männer dauerhaft beschwerdefrei bleiben

Ob Männer, die Beschwerden beim Wasserlassen haben, nach einer transurethralen Prostataresektion von ihren Miktionsstörungen befreit sein werden, lässt sich an bestimmten urodynamischen Parametern ablesen. Selbst die langfristigen Erfolgsaussichten sind offenbar daran festzumachen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Männer mit benigner Prostatahyperplasie leiden nicht selten unter Problemen beim Wasserlassen. Doch nicht jeder Betroffene profitiert gleichermaßen von einer transurethralen Prostataresektion (TURP), offenbar sind bestimmte urodynamische Faktoren prognostisch bedeutsam. Dennoch herrscht Uneinigkeit darüber, ob für jeden Patient mit benigner Prostatahypertrophie vor einer TURP eine urodynamische Untersuchung obligatorisch sein sollte. Die Japanische Urologische Gesellschaft beispielsweise spricht sich dafür aus, die Amerikanische und Europäische Gesellschaft sehen es als nicht erforderlich. Um mehr Einblick in die prognostische Bedeutung urodynamischer Faktoren zu bekommen, haben japanische Wissenschaftler an 39 Patienten, die sich einer TURP unterzogen hatten und zuvor urodynamisch untersucht worden waren, retrospektiv evaluiert, welche Parameter mit einer langfristigen Beschwerdefreiheit assoziiert waren. Eine Blasenausslassobstruktion (BOO; Schäfer Grad 3−6) wurde bei 31 Patienten (79%) anhand der urodynamischen Messwerte festgestellt, eine verminderte Detrusoraktivität (DUA) bei 13 Patienten und eine Detrusorhyperaktivität (DO) bei 17 Patienten. Langfristig beschwerdefrei (medianes Follow-up 114 Monate) waren 31 Männer geblieben. Sie hatten im Vergleich zu den vier Patienten, die einen Rückfall erlitten hatten, präoperativ ein deutlich größeres Prostatavolumen (57,9 ± 20,0 ml vs. 33,0 ± 14,6), häufiger eine Blasenauslassobstruktion (90% vs. 50%) sowie eine bessere Detrusorkontraktilität (normale Kontraktilität: 78% vs. 37%). Als Rückfall galt, wenn die Patienten nach TURP medikamentös behandelt, erneut operiert oder mit einem Katheter versorgt werden mussten, um das Wasserlassen zu ermöglichen. Männer, bei denen vorab keine Obstruktion oder eine verminderte Detrusoraktivität (DUA) nachweisbar waren, hatten ein erhöhtes Rückfallrisiko, wobei der Faktor DUA ohne statistische Signifikanz blieb. BOO spricht für dauerhaften Erfolg Patienten, bei denen urodynamisch eine BOO nachweisbar war, profitierten auf lange Sicht von einer TURP, so das Resümee der japanischen Urologen. Der Großteil dieser Patienten war auch zehn Jahre nach dem Eingriff ihre Beschwerden (LUTS) weitestgehend los und bedurfte keiner weiteren Therapie. Weniger erfolgreich war die TURP bei den Patienten ohne BOO. Deren Rückfallrate war signifikant erhöht. Eine DUA hingegen scheint für die Erfolgsaussichten weniger ausschlaggebend zu sein, wie die japanischen Wissenschaftler mit Blick auf die Ergebnisse festhalten. Selbst bei Patienten mit DUA hatte sich die Symptomatik dauerhaft verbessert, wenn vor dem Eingriff eine BOO bestätigt werden konnte. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welchen Einfluss haben präoperativ gemessene urodynamische Parameter auf den langfristigen Erfolg einer TURP? Antwort: Männer mit Blasenauslassobstruktion profitieren dauerhaft von einer TURP. Bedeutung: Anhand urodynamischer Parameter kann der Erfolg einer TURP vorab beurteilt werden. Einschränkung: Die postoperative Beschwerdesymptomatik wurde urodynamisch nicht objektiviert. Das retrospektive Studiendesign bedingt möglicherweise einen Selektionsbias. Empfehlung der Redaktion Inkontinenz – Themenseite Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz, Überlauf-Inkontinenz oder Mischinkontinenz: Auf unserer Themenseite finden Sie alles zu Diagnostik & Therapie.

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