Erschienen in:
27.04.2017 | Knochentumoren | Leitthema
Benigne Tumoren und tumorähnliche Läsionen des Knochens
Allgemeine Behandlungsprinzipien
verfasst von:
Dr. H. Fritzsche, Prof. Dr. K.-D. Schaser, PD Dr. C. Hofbauer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Benigne Knochentumoren sind wesentlich häufiger als maligne Knochentumoren. Einige sind durch einen eindeutigen radiologischen Befund klar zu klassifizieren, bei anderen ist die Diagnostik vielfältiger. Weiterhin kann die Therapie unterschiedlicher benigner Läsionen stark differieren. Ein Großteil der Läsionen bedarf keiner weiteren operativen Therapie. Bei anderen Tumoren, wie z. B. der aneurysmatischen Knochenzyste oder dem Riesenzelltumor ist aufgrund des lokal aggressiven Verhaltens die operative Therapie indiziert.
Diagnostik
Die größte Herausforderung liegt in der Bildgebung und für den Pathologen in der Unterscheidung von benignen Läsionen und Low-grade-Sarkomen, sodass hier einmal mehr die histopathologische Diagnose und entitätsmäßige Zuordnung im Verbund mit allen klinischen und radiologischen Informationen gestellt werden kann. Aus einer gewissen diagnostischen Unsicherheit heraus wird häufiger als notwendig die operative Therapie gewählt.
Therapie
Zur Behandlung der fibrösen Dysplasie und des Riesenzelltumors sind systemische medikamentöse Therapieansätze hinzugekommen. Die fibröse Dysplasie kann in Abhängigkeit von der Aktivität mit Bisphosphonaten behandelt werden und für den Riesenzelltumor zeigt die Therapie mit Denosumab ein gutes Ansprechen. Das Osteoidosteom ist einer der dankbarsten gutartigen Knochentumoren, da es durch die klassische Klinik, eine relativ eindeutige Radiomorphologie und die einfache Therapie gut und effektiv zu behandeln ist. Die Wahl des jeweiligen Therapieverfahrens richtet sich v. a. nach der Lokalrezidivneigung der Läsion, der Komplikationsrate der jeweiligen Verfahren, den Möglichkeiten zur Defektrekonstruktion, den resultierenden Funktionsdefiziten und den patientengebundenen Besonderheiten.