Erschienen in:
09.04.2020 | Benigne Prostatahyperplasie | Leitthema
Benignes Prostatasyndrom
Neues und Praxisrelevantes aus den DGU-Leitlinien
verfasst von:
Prof. Dr. T. Bach, M. Heitz, T. Bruns
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Die Diagnostik und Therapie des benignen Prostatasyndroms (BPS) nimmt einen wesentlichen Stellenwert in der täglichen urologischen Praxis ein. Hierbei ist ein zielgerichtetes und ressourcenschonendes Vorgehen unerlässlich. Eine rationale Basisdiagnostik liefert die notwendigen Informationen zur Diagnosestellung und muss nur in Einzelfällen erweitert werden. Neben der medikamentösen Therapie darf die Modifikation der Lebensführung und die Möglichkeit des kontrollierten Zuwartens nicht unterschätzt werden. Durch einfache Maßnahmen wie eine zeitlich abgestimmte Flüssigkeitszufuhr, Doppelmiktion bei Restharnbildung aber auch Blasenrekonditionierung kann die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessert werden. In der interventionellen Therapie haben Laserverfahren in vielen Kliniken Einzug gehalten und sich in der täglichen Routine als Referenzverfahren neben der transurethralen Resektion der Prostata (TURP) und der offenen Adenomenukleation etabliert. Neue minimal-invasive Verfahren – wie die Prostataarterien Embolisation (PAE), das Rezum™- (Boston Scientific, Malborough, MA, USA) oder das AquaBeam®-Verfahren (Procept, Redwood City, CA, USA), aber auch nicht-ablative Verfahren wie iTIND© (TIND, Medi-Tate, Or Akiva, Israel) oder Urolift® (Neotract Inc., Pleasanton, CA, USA) eröffnen den Betroffenen neue Therapieoptionen mit dem Potenzial, v. a. die Sexualfunktion der Patienten zu erhalten. Dadurch wird eine individuelle Risikoabschätzung und Beratung über die Vor- und Nachteile aller zur Verfügung stehenden Therapieoptionen – noch mehr als heute schon – wichtiger Bestandteil der Therapie des BPS sein und eine individuelle Therapie, ähnlich wie bei der Therapie onkologischer Krankheitsbilder, wird auch bei der Behandlung des BPS zum Standard werden.