Zusammenfassung
Basis jedes Risikomanagements beim Bergsteigen ist die Selbsteinschätzung des eigenen Könnens und auch der eigenen Urteilskraft durch den Bergsteiger selbst. Praktische Erfahrungen und Metaanalysen zeigen, dass Selbsteinschätzungen eigener Fähigkeiten und Fremdeinschätzungen nur gering zusammenhängen, sich Menschen meist entweder über- oder unterschätzen. Selbsteinschätzungen sind treffsicherer, wenn es um spezifische Einschätzungen geht, mit denen die Personen vertraut sind. Hier setzt die BergwanderCard an, die sich als Planungshilfe an Bergwanderer richtet. Durch konkrete und detaillierte Selbsteinschätzungsfragen wird je ein Parameter für „Trittsicherheit“ und „Kondition“ entwickelt. Ausgehend hiervon erhält der Nutzer eine Empfehlung möglicher Wegeschwierigkeiten und Tourenlängen. In Modellrechnungen konnte gezeigt werden, dass die Anwendung der BergwanderCard die Angemessenheit von Tourenentscheidungen im Hinblick auf Überforderung der Trittsicherheit und der Kondition erhöhen kann. Der Beitrag stellt sowohl die BergwanderCard praktisch vor wie auch die Studie, in der sie entwickelt wurde.