Schwer Brandverletzte mit großflächigen, operationspflichtigen Läsionen (>70% KOF) benötigen zum Wundverschluss neben weitexpandierten autologen Spalthauttransplantaten (MEEK-Technik) im Labor gezüchtete Keratinozytentransplantate (CEA). Nachteilig sind gerade dabei in Arealen mit komplettem Dermisverlust oft unbefriedigende funktionelle und ästhetische Ergebnisse sowie die lange Herstellungszeit der Kulturhaut von etwa 3 Wochen.
Das Berliner Hautprojekt verbindet das klinische Know-how des Verbrennungszentrums im Unfallkrankenhaus Berlin mit der Zellkulturforschung der Humboldt-Universität und der industriellen Bioreaktorherstellung durch eine Berliner Biotech-Firma. Die Förderung geschieht ausschließlich durch den Wirtschaftssenat der Stadt Berlin.
Ziel ist ein subkonfluenter Zelltransfer mit basalen teilungsaktiven Keratinozyten und Fibroblasten sowie die Entwicklung eines geeigneten Bioreaktors, der die Zellen nach der Transplantation erst noch mit Medium versorgt. So werden Prozesse, die während der Wundheilung ablaufen, im Sinne eines "tissue engineering" in der Wunde ermöglicht.
Dazu werden Keratinozyten und Fibroblasten eines Spenders zeitgleich, getrennt oder als Kokultur auf biologisch abbaubaren Membranen kultiviert und transplantiert. Die Membranen dienen als Carrier und erlauben den Transfer von subkonfluenten Zellen sowie den Zelltransfer direkt auf die Wunde. Mögliche Matrices für Keratinozyten und Fibroblasten sind Gitternetz- und Schwammstrukturen oder Hohlfaserkapillaren.