Erschienen in:
01.11.2011 | Originalien
Besetzung ärztlicher Stellen in deutschen Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie
verfasst von:
PD Dr. M. Grözinger, J. Amlacher, F. Schneider
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2011
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Zusammenfassung
Derzeit besteht im Fach Psychiatrie und Psychotherapie wie in anderen medizinischen Fachgebieten trotz zunehmender Arztzahlen ein deutliches Ungleichgewicht zwischen offenen Arztstellen und Bewerbern. Um das Ausmaß des Defizits zu erfassen, hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) eine Befragung bei den Leiterinnen und Leitern der Kliniken und Abteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland durchgeführt. Es zeigten sich einige prägnante Trends: Der Mangel an Bewerbern ist in Abhängigkeit von den Kontextbedingungen der jeweiligen Klinik sehr unterschiedlich ausgeprägt. Von 2008 auf 2009 hat er deutlich zugenommen, er ist im Osten größer als im Westen, in kleinen Kliniken größer als in großen und bei Assistenzärzten größer als bei Fachärzten. Der Mangel an Bewerbern wird wahrscheinlich erheblich maskiert durch Kompensationsmaßnahmen wie die Einstellung von Psychologen auf ärztliche Stellen. Es wird angenommen, dass neben dem allgemeinen Ärztemangel auch eine fachspezifische Komponente eine Rolle spielt: die überproportional wachsende Nachfrage nach psychiatrisch-psychotherapeutischer Leistung.