Erschienen in:
01.06.2011 | Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Bewegungsstörungen im Säuglingsalter
Klinische Differenzierung zentraler und peripherer Ursachen
verfasst von:
Dr. W. Coenen
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Reversible Dysfunktionen an den sensorischen Schlüsselregionen des Bewegungssystems können in der frühkindlichen Phase ähnliche Bewegungsstörungen bewirken wie sie als Folge irreversibler Schädigungen zerebraler Strukturen auftreten. Eine frühzeitige ätiologische Differenzierung ist unerlässlich für die Prognose und eine gezielte manualmedizinische Therapie. Die qualitative Bewertung der Spontanmotorik, der Reaktionen auf Fremdberührung und der kinästhetischen Reaktionen ermöglicht es, bereits im frühen Säuglingsalter peripher-dysfunktionell entstandene Bewegungsstörungen von zentral oder organisch bedingten Störungen abzugrenzen. Zum Einsatz kommen dabei als Untersuchungsmethoden die Beurteilung der „general movements“ und der posturalen Entwicklungsstadien, die Prüfung der sog. frühkindlichen Reaktionen, die kinderneurologische Untersuchung, die Kontrolle der Stellreaktionen und die neurokinesiologische Untersuchung nach Vojta. Die methodischen Prinzipien dieser Tests und ihr Aussagewert werden beschrieben und anhand klinischer Beispiele erläutert. Die differenzialdiagnostischen Merkmale werden in einer tabellarischen Gegenüberstellung dargestellt.