07.12.2018 | Bewegungstherapie | Fokus
Sport und Bewegung als unterstützende Maßnahmen während der Tumortherapie
verfasst von:
Dr. Thorsten Schmidt
Erschienen in:
Forum
|
Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Die Diagnose und die Therapie einer Krebserkrankung sind mit einer Einschränkung auf physischer und psychischer Ebene verbunden. Darüber hinaus stellen die Nebenwirkungen einen potenziell therapielimitierenden Faktor dar, der Dosisreduktion, Verzögerung oder gar Abbruch einer Therapie erfordern kann. Dies hat negative Folgen für das Outcome und die mittlere Überlebensdauer. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass körperliche Trainingsprogramme bei onkologischen Patienten während der Akutphase nicht nur durchführbar, sondern auch empfehlenswert sind. Eine zeitnahe Einbindung der Bewegungstherapie in Form von Physio- und Sporttherapie dient u. a. dazu, Bewegungsmangel sowie therapieassoziierten Nebenwirkungen vorzubeugen. Des Weiteren sollen Ängste und Unsicherheiten gegenüber einer körperlichen Aktivität abgebaut werden. Die bisherige Datenlage beschreibt eine Verbesserung der motorischen Hauptfähigkeiten und der psychischen Parameter, ein besseres Vertragen der medizinischen Therapie sowie eine Reduktion der Nebenwirkungen. Insgesamt ist ein großer Wissensfundus über die Optionen einer körperlichen Aktivität für die verschiedenen Therapiephasen und Nebenwirkungen bei einigen Entitäten vorhanden. In der aktuellen S3-Leitlinie zum Mammakarzinom wurde das Thema „körperliche Aktivität“ aufgenommen, was den inzwischen erlangten Stellenwert der Thematik unterstreicht.