Erschienen in:
05.05.2017 | Originalarbeit
Beziehungserfahrungen und Fantasietätigkeit von Säuglingen in den Theorien von Melanie Klein und Daniel Stern
verfasst von:
Martin Dix, M.A.
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
In dieser Arbeit werden die Sichtweisen Melanie Kleins und Daniels Stern im Hinblick auf die Fantasietätigkeit bei der Verarbeitung von Beziehungen während der ersten Lebensmonate verglichen. Klein geht von konstitutionellen Faktoren aus, die vom Lebensbeginn an zu psychischen Konflikten führen. Diese werden ihr zufolge mit realitätsentstellenden Abwehrmaßnahmen bewältigt. In der jüngeren Säuglingsforschung wird Kritik an dieser Sichtweise formuliert. Anhand eigener experimenteller und klinischer Arbeiten hat Daniel Stern eine Theorie des Selbstempfindens während der ersten Lebensmonate und -jahre formuliert. Demnach ist die frühe Entwicklung nicht von realitätsentstellenden Abwehrmaßnahmen charakterisiert. Er geht von Grundformen des Selbstempfindens aus, auf dessen Basis Beziehungen der Realität entsprechend verinnerlicht werden. Ich vertrete die These, dass Kleins Theorie bezüglich der Entwicklung nicht haltbar ist. Dazu werden Inkonsistenzen und Widersprüche in Kleins Konzeption herausgestellt.