Erschienen in:
01.11.2006 | Qualitätssicherung
Bildgebende Verfahren in der Rheumatologie: Bildgebung bei Vaskulitiden
verfasst von:
PD Dr. W. A. Schmidt, M. Both, E. Reinhold-Keller
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2006
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Zusammenfassung
Bei den Vaskulitiden kleiner Gefäße dienen bildgebende Verfahren dem Nachweis von Krankheitsausdehnung und -aktivität, der Therapiekontrolle und der Festlegung eines optimalen Biopsieortes zur histologischen Krankheitssicherung. Die vaskulitische Gefäßläsion kann nicht direkt dargestellt werden. Im Vordergrund stehen oberer und unterer Respirationstrakt. Die Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes spielt bei der Wegener-Granulomatose für den Nachweis von Granulomen, einschließlich retrobulbären Granulomen, Schleimhautentzündungen im HNO-Bereich und einer Mastoiditis eine herausragende Rolle. Die MRT des Kopfes ist für den Nachweis vaskulitischer ZNS-Veränderungen sensitiv, aber wenig spezifisch. Knöcherne Veränderungen im Bereich des Gesichtsschädels lassen sich zuverlässig mit der Computertomographie (CT) erkennen. Für den Bereich des unteren Respirationstrakts ist die konventionelle Röntgenthoraxaufnahme in 2 Ebenen weiterhin das Standardverfahren. Zur Feindiagnostik des Lungenparenchyms wird die hochauflösende CT der Lunge eingesetzt.
Vaskulitiden mittelgroßer Gefäße gehen häufig mit Aneurysmen einher. Der angiographische Nachweis von Aneurysmen, vor allem viszeraler Arterien, ist Bestandteil von Klassifikationskriterien der Polyarteriitis nodosa. Bei Patienten mit M. Kawasaki können Aneurysmen der Koronararterien auftreten. Sowohl der Nachweis mittels Echokardiographie als auch Angiographie ist Bestandteil diagnostischer Kriterien.
Bei den Vaskulitiden großer Gefäße – Arteriitis temporalis (Riesenzellarteriitis) und Takayasu-Arteriitis – können mittels MRT, MR-Angiographie (MRA), CT, CT-Angiographie (CTA) und Duplexsonographie charakteristische homogene Wandverdickungen der Aorta und ihrer Äste, ggf. mit Stenosen, dargestellt werden. Die Korrelation mit Angiographie und Positronenemissionstomographie (PET) ist gut. Die kleineren Temporalarterien können am besten sonographisch dargestellt werden. Die Duplexsonographie der Temporalarterien weist eine hohe Sensitivität und Spezifität für die Diagnosestellung auf. Kürzlich wurden Studien zur MRT der Temporalarterien publiziert.