Schmerzen im Bereich des Anorektums und Beckens treten häufig auf. In Fällen, in denen die Untersuchungen keine offensichtlichen Pathologien ergeben, kommen u. a. das Levator-ani-Syndrom (LAS), der sog. unspezifische anorektale Schmerz und die Pudendusneuropathie (PN) als Differenzialdiagnosen in Frage. Das LAS ist gekennzeichnet durch wiederkehrende, häufig dumpfe Schmerzen, die jeweils länger als 30 min anhalten. Typisch und bedeutsam für die Diagnosestellung ist der Druckschmerz am Levator, der sich in der digitorektalen Untersuchung (DRU) auslösen lässt. Fehlt dieser, liegt eher ein unspezifischer anorektaler Schmerz vor. Therapeutisch sollte u. a. die Biofeedbacktherapie angewandt werden. Die Diagnose der PN wird anhand der Nantes-Kriterien gestellt, wobei der positive Effekt einer Pudendusblockade ein essenzielles Kriterium darstellt. Therapeutisch hat die chirurgische Neurolyse des N. pudendus die höchste Wahrscheinlichkeit, langfristig eine Schmerzlinderung bzw. -freiheit zu erzielen.