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Erschienen in: German Journal of Exercise and Sport Research 4/2020

Open Access 15.09.2020 | Hauptbeitrag

Biographische Entwicklungen von Sportspielern – eine explorative Interviewstudie mit aktuellen Spitzenspielern im Fußball und Handball

verfasst von: Dr. Christian Kröger, Prof. Dr. Wolf-Dietrich Miethling

Erschienen in: German Journal of Exercise and Sport Research | Ausgabe 4/2020

Zusammenfassung

Mit unserer explorativen Studie rekonstruieren wir die biographischen Entwicklungen von aktuellen professionellen Sportspielern. Basierend auf entwicklungs- und biographietheoretischen Annahmen wurden 10 männliche, international erfahrene Fußball- und Handballspieler mittels teilstandardisierter Leitfadeninterviews befragt. Die Auswertung der Interviews erfolgte anhand der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Intention der Studie ist es, einen qualitativ orientierten Beitrag zur spitzensportlichen Karriereforschung zu liefern, im Rahmen dessen der empirisch belegbare Möglichkeitsraum solcher Entwicklungen ausgeleuchtet wird. Die Ergebnisse zeigen eine erhebliche Variabilität in den sportbiographischen Entwicklungen. Dabei kristallisieren sich sechs bedeutsame Merkmale bzw. Kategorien heraus, die auf einen zusammenhangsstiftenden Kern, eine sog. Kernkategorie verweisen. Im Beitrag werden Biographieverläufe skizziert, die ermittelten Kategorien expliziert und interpretiert sowie das daraus resultierende Theoriegebilde mit Bezügen zur spitzensportlichen Karriereforschung von der Kindheit bis ins frühe Erwachsenenalter diskutiert.

Einleitung

Unsere Überlegungen schließen an ein früheres (unveröffentlichtes) Pilotprojekt von Hamsen, Greco und Samuski (2000)1 aus den 1990er-Jahren an, indem damalige Spitzenspieler nach ihrer sportlichen Kindheit und Jugendzeit befragt wurden. So berichtete z. B. der Fußballspieler Mehmet Scholl (1998) rückblickend: „Ich war immer ein bewegliches Kind, und wenn ein Ball dabei war, egal was für einer, war ich glücklich. Mittags bin ich aus dem Haus und abends heim, ob Regen oder Schnee war – nebensächlich. Ich habe einfach gespielt, wie ich Spaß hatte: mal Tischtennis, dann Basketball oder Handball, also alles, was mit Bällen zu tun hatte.“ Und in ähnlicher Weise erzählte der Handballspieler Jackson Richardson (1997): „Ich habe auf Réunion angefangen. Es ging gar nicht darum, in einer Sportart unbedingt weiterzukommen oder etwas dazu zu lernen. Ich wollte einfach Spaß haben und alles ausprobieren. In meinem kleinen Heimatdorf haben wir Kinder uns jeden Tag auf dem Dorfplatz, am Strand oder sonst irgendwo getroffen und irgendetwas gespielt.“ Sehr ähnliche Aussagen wie die zitierten von Scholl und Richardson werden auch von anderen professionellen Spitzenspielern (Olaf Thon, Magnus Wislander) getroffen. Diese sind in den Ballschulkonzepten von Kröger und Roth (1999), Roth, Kröger und Memmert (2015) sowie Roth und Kröger (2015) zu finden.
Offenbar bildete die „Kinderstube“ solcher Sportler einen selbstarrangierten Spielraum in der nahen sozial-ökologischen Umwelt (die sog. Straßenspielkultur), in dem das Faszinierende verschiedener (Ball‑)Spiele sowie anderer Sportarten erkundet und ausgelebt werden konnte.
Nun wandeln sich die Bedingungen des Aufwachsens in vielerlei Hinsicht. Stichwortartig seien die Enttraditionalisierung von Lebensläufen „Patchwork-Biographien“, die Vermehrung soziokultureller Freiheiten, z. B. in den Bereichen von Mode, Musik, Medien, Freizeit- oder Beziehungsgestaltung, die veränderten Bildungserwartungen und stärkere Institutionalisierung sowie die Erweiterungen und Verschiebungen der Angebote in der Sport- und Bewegungskultur aufgeführt (vgl. Neuber & Salomon, 2015). Deshalb gewinnt die Frage nach den biographischen Entwicklungen einer neuen Generation von Spitzensportspielern auch insofern an Bedeutung, als sie Aufschlüsse über relevante Gelingensbedingungen aktuell erfolgreicher Sportlerkarrieren vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse zu erkennen verspricht.

Fragestellungen und Forschungsansatz

Die leitenden Fragestellungen der Untersuchung lauten folgendermaßen:
  • Wodurch sind die Werdegänge von aktuellen Spitzensportspielern gekennzeichnet?
  • Lassen sich Muster in Form von übereinstimmenden Merkmalen in der Karriereentwicklung bedeutender Sportspieler identifizieren?
  • Gibt es einen zentralen Zusammenhang (eine Kernkategorie) zwischen den relevanten Merkmalen (Kategorien) der Biographien?
Der Forschungsansatz.
Die Bedeutung qualitativer Ansätze für die Erforschung individueller Entwicklungsverläufe von Hochleistungssportlern haben bereits Conzelmann, Gabler und Nagel (1998) hervorgehoben, indem sie für eine Verbindung von nomothetischen und ideographischen Verfahren mit ihrer jeweils eigenständigen, gleichwohl anschlussfähigen Perspektivität plädieren. Die vorliegende rein qualitative Untersuchung ist eine Explorationsstudie, die im Sinne berufsbiographischer Forschung angelegt ist. Als solche geht sie von biographietheoretischen Annahmen aus, die Biographien als Zusammenhang stiftende Konstruktionen des Biographieträgers fassen, in denen Ereignisse und Erfahrungen des gelebten Lebens mit Bedeutungen versehen und in einen Sinnzusammenhang gesetzt werden (vgl. Marotzki, 2004; Ernst, 2018, S. 46). Entwicklungstheoretisch gesehen wird des Weiteren davon ausgegangen, dass sich die Entwicklung von Personen in der handelnden Auseinandersetzung der Akteure mit den Gegebenheiten relevanter Situationen und deren Kontexten vollzieht. Kurzum: Biographien werden verstanden als subjektive Konstruktionen über bedeutsame Situationen und Verläufe einer Lebensgeschichte. Deren Exploration im Hinblick auf die Karriereentwicklungen von professionellen Sportspielern ist das Anliegen dieser Untersuchung. Auf spezifische gegenstandsbezogene Befunde und Annahmen, wie im Review-Beitrag über „Kinder und Jugendliche im Leistungssport“ von Güllich und Richartz (2015) sowie im Artikel von Güllich (2017) über „International medallists’ and non-medallists’ developmental sport activities“, wird im Kap. 4.2.5 sowie in Kap. 5 (Diskussion) Bezug genommen.

Untersuchungsdesign

Das Untersuchungsdesign besteht in Form vergleichender Fallanalysen, deren Zielsetzung nicht die Überprüfung von Hypothesen, sondern die Gewinnung eines gegenstandsverankerten (empirisch gestützten) Theoriegebildes ist. Die Rekonstruktion der Biographien erfolgte mittels teilstandardisierter, narrativer Leitfadeninterviews im Jahr 2017. Die Dauer der Interviews reichte von einer halben bis zu einer dreiviertel Stunde. Der Leitfaden kann bei den Verfassern eingeholt werden.
Die Rekrutierung der Probanden resultierte aus persönlichen Kontakten der Verfasser zu Vereinen der ersten Bundesliga (im Fußball wie im Handball). Dabei zeichneten sich alle befragten Spieler durch internationale Spielerfahrungen aus. Es handelte sich um insgesamt n=10 professionelle, männliche Sportler (jeweils 5 aus dem Handball und Fußball); 9 Probanden waren zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 21 und 28 Jahre und ein Proband 32 Jahre alt.
Die induktive Auswertung der Interviews erfolgte in Anlehnung an die „qualitative Inhaltsanalyse“ sensu Mayring (2015) in folgenden Schritten: Die aufgenommenen Interviews wurden transkribiert und für jedes transkribierte Interview wurde eine (paraphrasierende) Zusammenfassung erstellt. Erste (globale) Vergleiche zwischen diesen Zusammenfassungen (Porträts) ergaben inhaltliche Übereinstimmungen, aber auch bemerkenswerte Differenzen zwischen den biographischen Narrationen (s. Kap. 4.1). Weitergehend wurden die Porträts hinsichtlich unterscheidbarer Themen (Kategorien) kodiert und mit den betreffenden Interviewpassagen abgeglichen. Dadurch konnte der Bedeutungsgehalt der Kategorien gesichert und Ankerzitate gewonnen werden. Die Kategorien wurden beschrieben und tiefergehend interpretiert (s. Kap. 4.2.1–4.2.6). Schließlich richtete sich die Inhaltsanalyse auf die Frage nach möglichen Zusammenhängen zwischen den Kategorien, die zur Generierung einer sog. Kernkategorie führte (s. Kap. 4.2.7).

Ergebnisse

Der Ergebnisteil ist entsprechend dem Auswertungsvorgehen folgendermaßen aufgebaut:
Zunächst (1) werden zwei prototypische Kurzporträts vorgestellt, zwischen denen sich Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Kontraste der biographischen Verläufe zeigen. Anschließend (2) erfolgt die Darstellung von sechs über sämtliche biographischen Narrationen gewonnenen relevanten Kategorien, die im Hinblick auf ihre ambivalenten Bedeutungen interpretiert werden. Interpretativ weitergehend wird danach eine zusammenhangsstiftende Kernkategorie expliziert und somit ein theoretischer Entwurf über die sportbiographischen Entwicklungen gewonnen. Abschließend findet im Kap. 5 (Diskussion) eine Auseinandersetzung mit allgemeineren Befunden und Annahmen spitzensportlicher Karriereforschung bei Kindern und Jugendlichen statt, die zur Vertiefung und Erweiterung der theoretischen Konstruktion führt.

Kurzportraits

Porträt A: Mit Spaß an der Sache – späte Spezialisierung
  • Er spielte bis zum 11. Lebensjahr in Schule, Verein und mit Freunden vor allem Fußball.
  • Angeregt durch Handball spielende Geschwister und Mutter geht er mit 11 Jahren zusätzlich in einen Handballverein, trainiert 2×wöchentlich, kommt in die Kreisauswahl und erhält dadurch 1×wöchentliches Zusatztraining.
  • Mit 13 Jahren wechselt er den Verein, trainiert mehrfach wöchentlich (auch mit einer jahrgangshöheren Mannschaft) und spielt in der Kreis- und Bezirksauswahl.
  • Mit 16 Jahren wechselt er erneut, diesmal in einen entfernteren höherklassigen Verein, fährt zum Training direkt nach der Schule mit zwei anderen Jugendlichen dorthin und wird abends von einem Elternteil zurückgefahren. Er spielt in einer jahrgangshöheren Mannschaft. Neben dem Vereinstraining nimmt er an Lehrgängen der Landesauswahl und Nationalmannschaft teil. Schulische Belange und Freundschaftsbeziehungen leiden unter dem zeitlich-organisatorischen Aufwand seines Handballengagements.
  • Ein Jahr später entscheidet er sich, in eine größere Stadt umzuziehen und sich dort einem Erstligisten anzuschließen mit der Option, zunächst bei einem Nachbarverein in der 2. Bundesliga zu spielen. Er nimmt zeitweise am Training beider Mannschaften teil. Unter diesen besonderen Belastungen kann er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, sodass er in die 2. Mannschaft (Regionalliga) des Erstligisten abgestellt wird.
  • Es gelingt ihm, auch mit Hilfe eines Psychologen, diese krisenhafte Situation allmählich zu bewältigen. Ein Jahr danach wechselt er zu einem anderen Zweitligisten, steigt mit diesem in die 1. Liga auf und gilt heute – nach weiteren Wechseln – als national und international hoch erfolgreicher Handballer.
  • Aufgrund seiner Erfahrungen rät er potenziellen Nachwuchsspielern:
    • Sich mit Spaß an der Sache weiterzuentwickeln,
    • bei der Vereinswahl darauf zu achten, dass man auf seiner Position Konkurrenten hat, die man verdrängen kann und
    • er formuliert abschließend die Maxime: „Jeder, der mehr macht, wird im Endeffekt auch mehr belohnt“.
Porträt B: Die Sache ernst nehmen – frühe Spezialisierung
  • Er spielte – soweit seine Erinnerung zurückreicht – von Anfang an gerne Fußball.
  • Der Eintritt in einen Fußballverein erfolgt mit 4 Jahren. Er absolviert 2×wöchentliches Training und betreibt daneben Leichtathletik (2 × wöchentliches Training). Seine freie Zeit verbringt er auf dem Fußballplatz.
  • Seine Eltern und Großeltern unterstützen ihn, insbesondere der Vater – teilweise als Mit- und Zusatztrainer – engagiert sich stark.
  • Er wechselt im 1- bis 2‑Jahres-Rhythmus die Vereine, bis er ab 10 Jahren die Fußballjugendausbildung bei einem nahe gelegenen Großstadtverein (Bundesligist) durchläuft. Dort trainiert er 4×wöchentlich, hinzukommen zwei Vormittage Athletiktraining – die Partnerschule des Vereins lässt das Versäumte nachmittags nachholen. Zudem spielt er mit 13, 14 Jahren in der Landesauswahl und danach in den U‑Nationalmannschaften.
  • Mit 16 Jahren wird er von einem ausländischen Erstligisten verpflichtet. Sein Vater begleitet ihn und kündigt dafür seine bisherige berufliche Anstellung auf. Seiner Mutter fällt die Trennung schwer, doch stimmt sie dem Unternehmen zu. Dort spielt er zunächst in Nachwuchsteams und kommt mit 18Jahren zu seinem Erstligadebüt. In dieser Zeit fällt er aufgrund einer Verletzung für mehrere Monate aus und nimmt zur Aufarbeitung dieses Rückschlags auch die Hilfe eines Psychologen in Anspruch.
  • Es folgen wechselnde Einsätze im U 21- und Erstligateam – auch eine kurze Ausleihe an einen anderen ausländischen Erstligisten findet statt.
  • Mit 21 Jahren wechselt er in die Deutsche Bundesliga, spielt dort jeweils eine Saison für zwei Erstligisten (teilweise auf Leihbasis) und muss dabei weitere Verletzungen verkraften.
  • Aufgrund seiner Erfahrungen rät er potenziellen Nachwuchsspielern:
    • Die Sache frühzeitig ernst zu nehmen, frühe Professionalisierung,
    • zur Bereitschaft, Opfer zu bringen (bzgl. Zeitaufwand, Freundeskreis, Familie) und
    • er formuliert das abschließende Statement: „Jeder muss wissen, wieviel wert es einem ist“.
Interpretation.
Die skizzierten Biographien weisen sowohl Ähnlichkeiten als auch Differenzen auf. So durchlaufen beide Spieler das Fördersystem ihrer jeweiligen Sportverbände und sie werden beide von ihren Familien stark unterstützt. Doch schon hinsichtlich der familiären Unterstützung zeigen sich deutliche Unterschiede. Im Fall B ist die treibende Kraft der Vater, der sich schon sehr früh als Zusatztrainer, Berater und Betreuer überaus engagiert; während im anderen Fall das motivierende Vorbild seitens der Mutter und Geschwister erst in vergleichsweise späteren Jahren sportspezifisch zu wirken beginnt. Es sind also nicht nur die zeitlichen Differenzen der familiären Unterstützungen auffällig, sondern es ist auch die Unterschiedlichkeit der Einflussnahmen: Modellwirkung zum einen und umfänglich begleitende Förderung zum anderen. Auch werden beide Spieler im späteren Verlauf ihrer Karrieren mit ernsthaften Krisen konfrontiert. Jedoch sind diese Krisen von unterschiedlicher Art und Bedeutung. So handelt es sich beim Einen um eine schwerwiegende körperliche Verletzung, während der Andere sich mit der frustrierenden Situation auseinandersetzen muss, die selbst- und fremdgesetzten Erwartungen nicht hinreichend erfüllt zu haben.
Hinsichtlich des Aspekts der Spezialisierung ist der Fußballspieler (B) schon sehr früh auf seine dominante Sportart festgelegt, auch wenn er in seiner Jugend noch nebenbei eine andere Sportart (Leichtathletik) für einen gewissen Zeitraum ausübt. Demgegenüber startet der Spieler (A) sehr viel später seine jugendliche Handballkarriere, nachdem er zuvor ausgiebig in institutionellen und informellen Kontexten Fußball gespielt hat. Interessanterweise zeigt sich – über alle Interviewten hinweg gesehen –, dass lediglich zwei der befragten Fußballer, jedoch sämtliche Handballer außer ihrer zentralen Sportart noch andere Sportarten betrieben haben.
Insgesamt betrachtet lässt sich feststellen, dass die Biographien der Spitzensportler nicht deckungsgleich geformt, sondern durch eine bemerkenswerte Variabilität gekennzeichnet sind. Es gibt also nicht die einspurige Schnellstraße zum Erfolg; stattdessen handelt es sich um die individuelle Bahnung in einem Wegenetz. Die Akteure erweisen sich also als durchaus aktive Gestalter ihrer Entwicklungsbahnen, auch in diesem besonderen Feld des professionellen Sports.

Relevante Kategorien der biographischen Narrationen

Im Folgenden finden sich sechs inhaltsanalytisch gewonnene Kategorien, die anhand von Zitaten umschrieben und im Hinblick auf ihre ambivalenten Bedeutungen ausgeleuchtet werden. Dies sind die Kategorien: familiäre Unterstützung, mentale Stärke, Spaß an der Sache, Lernen von Älteren, institutionelle Förderung und frühe Spezialisierung.

Familiäre Unterstützung

„Äh, ja, ne, ich wurde immer gefahren. Also meine, äh, also mein Opa hat das übernommen. Weil meine Mutter musste arbeiten, mein Vater hat auch gearbeitet …“
„Und mein Vater, sag’ ich mal, war derjenige, der es von Anfang an unterstützt hat und auch ein bisschen, sag’ ich mal, überall Krieg hatte, dass ich überhaupt da rein komme, weil ich ja so jung war.“
„Ja, also ich hab’ ja noch einen jüngeren Bruder und seit der irgendwie mit laufen konnte …, hab’ ich den eigentlich wirklich dazu gezwungen, mit mir tagein tagaus Handball zu spielen, genauso wie meine Eltern, wenn die zuhause waren und sogar unsere, äh, – das weiß ich noch – unsere Babysitterin musste sich immer ins Tor stellen.“
„…, dass meine Eltern einen Riesenanteil zur Unterstützung beigetragen haben … ich weiß, dass sie jedes Wochenende auf dem Fußballplatz gestanden haben …; mein Vater, der kannte sich auch ein bisschen mehr aus. Ich habe ja auch noch nie Alkohol getrunken. Das kommt auch daher, weil er einfach gesagt hat: ‚Junge, wenn du wirklich Fußballprofi werden willst, dann musst du in anderen Bereichen zurückstecken‘. Und klar, hat mir das nicht immer gefallen. Es ist ganz normal, wenn du 16, 17 bist, dann willst du auch mal raus und irgendwas erleben. Aber im Endeffekt bin ich meinen Eltern heute sehr, sehr dankbar, dass ich – glaube ich – aufgrund dessen auch diesen Weg eingeschlagen habe.“
Interpretation.
Die Sportler erfahren durchweg eine hohe Unterstützung durch verschiedene Familienangehörige. Dieser „social support“ erschöpft sich nicht in der Hilfe für die Alltagsorganisation (Fahrdienste) oder in der Rollenübernahme als Trainingspartner, sondern er vermittelt den jungen Sportlern zugleich das Gefühl der Anerkennung, Wertschätzung und Bestätigung dafür, den richtigen „Weg eingeschlagen zu haben“ (s. oben). Die individuelle Karriere wird gewissermaßen zum familiären Gemeinschaftsprojekt. Dieser familiäre Rückhalt wirkt förderlich, birgt allerdings auch Risiken. Wenn das familiäre Engagement, z. B. des Vaters, nicht mehr mit- oder nachvollziehend, sondern vorauseilend und dominierend ausgeübt wird, kann das einen Erwartungsdruck erzeugen, der für den Heranwachsenden problematisch wird. (Im zweiten Zitat – „der überall Krieg hatte“ – klingt eine solche väterliche Hyperaktivität an.) Ein überhöhter elterlicher Erwartungsdruck kann im ungünstigen Fall demotivierend und für die Selbstentwicklung hinderlich wirken. Die Bereitschaft und Fähigkeit, in unerwarteten oder kritischen Situationen selbständige Entscheidungen zu treffen, wären demzufolge gering ausgeprägt und dies könnte sich nicht zuletzt im sportlichen Geschehen negativ auswirken. Die familiäre Unterstützung ist also nicht per se eine positive Gelingensbedingung für die sportliche Karriereentwicklung. Ihre Wirkung hängt sehr von der Art ihrer Gestaltung ab und diese scheint bei den befragten Sportspielern – summa summarum – geglückt zu sein.

Mentale Stärke

„Was willst Du denn werden? Ja, Fußballprofi. Und Die: das will jeder Zweite werden. Ich: ja, ich werde es aber! Und dafür haben die Lehrer mich so gehasst; weil ich hatte echt so Selbstbewusstsein in der Jugend. Und war echt so fokussiert, dass ich das schaffe und war auch von mir selber so überzeugt, dass ich das packe“.
„… Dann war ich hier im Internat und dann hat man mal ein bisschen Heimweh …“
„… Es ging halt nur noch um Leistung und nicht mehr so unbedingt viel nach, äh, nach Menschlichkeit. Also nach der U‑15 und vor der U‑15 da wurden halt viele Leute aussortiert und ähm, sowas halt …“
„… Also, die wollten jemanden, der, der vorangeht, der Entscheidungen trifft und ich glaube, danach wurde schon ein Stück weit sortiert, aussortiert …“
Interpretation.
Die Beharrlichkeit in der Zielverfolgung, die Selbstwirksamkeitsüberzeugung und die Bereitschaft, „Opfer“ zu erbringen, entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit erheblichen psychosozialen Herausforderungen. Dazu gehören:
  • die frühe Herauslösung aus Familie und Freundeskreis (Stichwort: „Heimweh“),
  • der hohe zeitlich-organisatorische Aufwand, auch in Bezug auf schulische Belange (Stichwort: forcierte Institutionalisierung von Kindheit und Jugendzeit),
  • der steigende Konkurrenz‑/Selektions- und Bewährungsdruck, der sich an Verwendungsinteressen und kaum mehr an persönlichen Entwicklungen orientiert (Stichwort: „Menschlichkeit“),
  • die Überwindung verletzungsbedingter Auszeiten, die als „kritische Situationen“ wahrgenommen werden und die den Willen und die Bereitschaft erfordern, sich von Spezialisten (Ärzten, Athletiktrainern und Psychologen) helfen zu lassen (Stichwort: Hilfslosigkeit).
In den biographischen Erzählungen der Befragten finden sich durchgängig Beschreibungen dieser belastungsintensiven Herausforderungen, und sie beschreiben deren Bewältigung als einen Lernprozess, der durch die Beharrlichkeit der Zielverfolgung, der Selbstwirksamkeitsüberzeugung („Man muss immer an sich glauben“) und der Opferbereitschaft maßgeblich gesteuert wurde. Dabei gelingt es den Sportlern, eine beratungsresistente Sturheit und somit einen möglichen Realitätsverlust zu vermeiden. Bemerkenswerterweise schwingt in den Erzählungen resümierend auch ein gewisses Maß an Verwunderung darüber mit, dass dies so gelingen konnte. Irgendwie – so scheint es – hätte es auch anders kommen können. Man hätte z. B. auch zu den Deselektionierten gehören und statt Aufwärtsspirale in eine Abwärtsspirale der Karriere geraten können. Das Selbstbewusstsein und die Willenskraft wären dann auf eine andere Weise herausgefordert und im Ergebnis offen.

Spaß an der Sache

„Ich glaube, es ist noch keiner Handballprofi geworden, der das Ziel hatte Profi zu werden, aber dabei keinen Spaß hatte.“
„… also das war echt so intensiv als junger Spieler. Man hatte immer so Bock auf Fußball. Wenn man frei hatte nach der Schule, ist man ja Bolzen gegangen und danach ist man zum Training gegangen. Man hatte ja echt immer Bock, …, hat sich riesig darauf gefreut. Und ich muss auch sagen: in meiner Jugendzeit hatte ich immer eine geile Mannschaft, auch mit geilen Typen drin, was halt echt Spaß gemacht hat.“
„Es lief ziemlich glatt damals in der Jugend. Ich bin dann nochmal draußen geblieben und habe nochmal ein paar Torschüsse gemacht oder so. Aber das war jetzt nicht unbedingt so: du bist hinten dran, du musst mehr machen. Sondern die Lust war halt einfach da zu spielen, am Ball zu sein, einfach zu kicken. Und es war jetzt nicht irgendwie konstruktiv, quasi unter Anleitung als Extratraining.“
„Ich wollte halt immer, dass ich Spaß habe, klar, auch dass wir gewinnen, das ist gar keine Frage dann irgendwann. Aber dann, als ich Auswahlmannschaften gespielt habe, war das natürlich eine große Ehre für mich, auch viel Anerkennung, viel Leistung … Also klar, ich bin total froh, dass ich damit mein Geld verdienen kann, oder eine Zeit lang jetzt. Aber ich mache das immer noch, weil ich darauf Lust habe und Spaß habe … Also, es bringt jetzt nichts, dieses Reingebolze, ich meine, das gehört halt dazu; aber die Jungs müssen da auch Bock drauf haben, weil sonst macht das keinen Sinn.“
Interpretation.
Der intrinsischen Motivation – ausgedrückt als Spaß an der Sache – wird in allen Interviews eine hohe Bedeutung für die eigene Betätigung zugesprochen. Dies reicht so weit, dass das Spielen ohne „Lust und Spaß“ als „sinnlos“ bewertet wird (s. 4. Zitat). Der Spaß an der Sache ist Antrieb und Ergebnis engagierten Spielens und (selbst‑)gesteuerten Lernens. Er wurzelt in der grundlegenden Spannung, der Ergebnisoffenheit und den Unwägbarkeiten der Spielaktivität (zusammengefasst: in der Kontingenz des Spielens (Gaum & Prohl, 2018; 202)).
Und er umfasst auch positive Gemeinschaftserfahrungen als ein Miteinander im Gegeneinander („geile Mannschaften mit geilen Typen“), oder das individuelle Ein- und Ausüben bestimmter sportspezifischer Handlungen, wie z. B. das Tore-Schießen bzw. -Werfen, mit denen sich dramaturgische Höhepunkte des Spiels beliebig wiederholen lassen. Diese „pure Lust“ an den Bewegungsspielen bestimmt in der Kindheit die Alltagsgestaltung, wird in der Jugendzeit sportspezifisch kanalisiert und gilt als „Spaß an der Sache“ auch für die erwachsenen Spitzensportler noch als ein zentraler Beweggrund für ihre Tätigkeit, neben der Selbstbestätigung, der sozialen Anerkennung und dem Geldverdienen.
Im letzten Satz des 4. Zitats wird allerdings auch eine Sorge bzw. Warnung ausgesprochen. Der interviewte (vergleichsweise ältere) Handballspieler wechselt dabei von der Ich- in die Du/Sie-Perspektive: Die „Jungs“ sollten darauf achten, dass sie trotz des dazugehörigen „Reingebolzes“ – also der Anstrengungen und Intensitäten von Training und Wettspielen – weiterhin „Bock drauf haben“ – eben so, wie es bei ihm noch der Fall ist. Offenbar nimmt er wahr, dass sich der Spaß an der Sache bei (jüngeren) Spielern im professionellen Sport verringert, an Bedeutung verliert und die Sache folglich sinnlos würde. Damit spricht er eine zentrale Problematik des modernen, kommerzialisierten Spitzensports an. Denn die sportlichen Inszenierungen in einer „Gesellschaft des Spektakels“ (Gebauer, 2002) laufen Gefahr, dass die Leistungen und Leistungsbereitschaften der Sportler zur Ware auf einem konkurrenzgeprägten Markt werden, der den Prinzipien von Erfolgsmaximierung und Siegfixierung folgt, wobei sich die sozialen Beziehung zweckgebunden verdinglichen können und nicht zuletzt die sportlichen Regeln (versuchsweise) unterlaufen werden. Die Kommerzialisierung des Profi(t)sports birgt also das Risiko, die Kontingenz des Spielens aufzulösen und damit den Spaß an der Sache zu minimieren.

Lernen von Älteren

„Ja, also, als ich nach B. gegangen bin, habe ich ja da in der A‑Jugend gespielt. Ich wäre eigentlich noch junger Jahrgang B‑Jugend gewesen. Also, ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil B. was aufbauen wollte. Und K. war zu dem Zeitpunkt einfach noch zu weit weg“.
„Ich war immer der Kleinste und der Leichteste und alles … und habe dann viel gelitten und einstecken müssen, was mich als kleinen Jungen gekränkt und auch beschäftigt hat. Aber im Nachhinein sage ich, war das genau das Richtige für mich, weil mich das unheimlich doll abgehärtet hat. Und ich bin dann … auf einmal innerhalb von vier Monaten 20 Zentimeter gewachsen, war dann auf einmal so groß wie die anderen … hatte durch diese Größe unheimlich mehr Selbstvertrauen als die Jahre zuvor. Und ab dem Jahr ging es eigentlich für mich ziemlich steil bergauf. Habe als junger Jahrgang in der ersten A‑Jugend gespielt, durfte dann die erste Vorbereitung von der Bundesligamannschaft mitmachen.“
„Ich meine, du kommst aus der Jugend, wo du gegen Jungs spielst, die du kennst, wo du weißt, was du gegen die machst. Und dann bist du das erste Mal im Training da gegen Weltstars … Und denkst dir erstmal: Oh, mein Gott! … Und das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht … Das ist quasi Training unter Wettkampfbedingungen. Man lernt aus jeder Einheit mit solchen Spielern … Und die Belastung ist dadurch natürlich auch höher, gar keine Frage, sowohl vom Kopf, als auch vom Körper. Aber gerade aus solchen Sachen lernt man so viel für die Zukunft und das bringt einen dadurch nur nach vorne.“
„…, dass ich immer versucht habe, mir dann bei den Männern in M. oder im Fernsehen ein paar Sachen anzugucken. Mich hat meistens das Training von den Spielern mehr interessiert als die Spiele; weil da hab’ ich dann versucht, so’n paar Übungen abzugucken: Was bringt was? Was macht einen besser? Und im Spiel dann irgendwie versucht, die Älteren nachzuahmen und das mache ich eigentlich bis heute, wenn man ehrlich ist. Ich gucke mir immer noch Spiele an von Spielern, zu denen ich so’n bisschen aufsehe, oder die Qualitäten haben, die ich auch gern hätte oder mir aneignen möchte.“
Interpretation.
Die Auseinandersetzung mit und das Lernen von Älteren wird von den befragten Spielern als durchwegs bedeutsam für ihre Entwicklungsgeschichten geschildert. Dabei findet dieses Lernen sowohl im Kontext der gegebenen (üblichen) Bedingungen statt, als auch in Form selbstgewählter Herausforderungen. So zeigt sich (im 2. Zitat), wie eine andauernde körperliche Unterlegenheit zu grenzwertiger Belastung führt („viel gelitten“, „hat mich gekränkt“), deren Bewältigung durch wachsende Widerstandsfähigkeit („doll abgehärtet“) und einen späteren körperlichen Entwicklungsschub schließlich mit gestärktem „Selbstvertrauen“ in eine Erfolgsspirale mündet. Solche Entwicklungen sind selbst unter der Bedingung von jahrgangshomogenen Wettspielen keineswegs ungewöhnlich; denn die körperlich-psychosozialen Entwicklungen von Jugendlichen verlaufen – bekanntermaßen – nicht synchron und kontinuierlich, sondern variieren erheblich, weisen individuelle Plateaus und dann wieder Schübe oder Sprünge auf. Hinzu kommt der sog. relative Alterseffekt, nach dem die Frühgeborenen einen deutlichen Entwicklungsvorsprung vor den Spätgeborenen desselben Jahrgangs haben. Insgesamt gesehen ist also die Auseinandersetzung zwischen Spielern mit recht unterschiedlichen Entwicklungsständen auch bei jahrgangshomogenen Mannschaften keine Seltenheit. Daraus resultiert die Möglichkeit und Notwendigkeit, von den (entwicklungsmäßig) Älteren zu lernen. Diese Erfahrungen erleichtern sodann auch den selbstgewählten (s. 1. Zitat) oder von Trainern initiierten Aufstieg in eine jahrgangshöhere Mannschaft. Auffällig in nahezu sämtlichen Interviews ist, dass die Spieler gerne und mit einem gewissen Stolz über derartige Beförderungen sprechen. Die darin liegende Wertschätzung und Selbstbestätigung vermögen es offenbar, aufkommende Zweifel am eigenen Bewältigungsrepertoire für die neuen Aufgaben zu zerstreuen und eine erfolgszuversichtliche Haltung zu bestärken.
Ein weiterer Aspekt des „Lernens von Älteren“ wird im 4. Zitat angesprochen: Der jugendliche Spieler hält nach Trainingsübungen und Spielweisen (erfolgreicher) Erwachsener Ausschau, um sie im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten des eigenen Repertoires zu erproben („Was bringt was? Was macht einen Besser?“). Das Lernen geschieht hier nicht allein durch die direkte Auseinandersetzung mit Älteren in Form eines mitlaufenden Beobachtungs- und Imitationslernens, sondern vollzieht sich als absichtlicher, gezielter Such- und Erprobungsprozess. Der Spieler steuert also sein Lernen in besonderer Weise; man könnte sagen: es handelt sich um eine Lernstrategie höherer Ordnung, gewissermaßen um ein „learning to learn“. Und diese Lernstrategie hat der Spieler als fruchtbar erfahren, sodass er sie auch als nunmehr selbst Älterer beibehält.
Schließlich erleben die Jungprofis ihren Eintritt in die erstklassigen Erwachsenenteams in einer Mischung aus Glücksgefühlen (Freude und Stolz über das Erreichen eines beharrlich verfolgten Lebensziels) und geradezu überwältigender neuer Herausforderung („Oh, mein Gott!“). Dieser „Unterschied wie Tag und Nacht“ (s. 3. Zitat) markiert nunmehr den Beginn einer qualitativ neuen Lebensphase, für die nicht nur gesteigerte sportliche Anforderungen gelten („quasi Training unter Wettkampfbedingungen“), sondern die auch das Sich-Zurechtfinden in einer neuartigen sozialen Konstellation – mit erheblicher Altersspanne und den Erfahrungs‑/Erfolgsdifferenzen – erfordert. Die in der Jugendzeit erworbenen Mechanismen und Strategien des „Lernens von Älteren“ sind für die Bewältigung dieser neuen Situation gewiss hilfreich, gegebenenfalls auch ausbaufähig.

Institutionelle Förderung

„So, da ging es dann los mit Kreisauswahl, Bezirksauswahl, Niedersachsenauswahl und dann wurde ich von … [einem Bundesligisten] entdeckt … mit 14 Jahren … bis ich dann in der U 18 zur Jugendnationalmannschaft eingeholt, eingeladen worden bin. U 19 Jugendnationalmannschaft wurde ich Europameister damals“.
„Da habe ich zwar Kreisauswahl gespielt, … Und dann kam so eine Landesauswahlsichtung. Da bin ich aber schon, weil ich so ein Hänfling war, bin ich da gar nicht weiter gekommen. Habe dann auch nie Landesauswahl oder irgendwas anderes gespielt. Und als ich dann gewachsen bin, …, wurde ich dann auf einmal 7 oder 8 Wochen vor der U 19-Weltmeisterschaft zur Nationalmannschaft eingeladen und bin mit zur Weltmeisterschaft gefahren und war dann erste Waffe bei der Weltmeisterschaft. Und das war natürlich so ein prägendes Erlebnis, muss ich sagen“.
„Es ging halt nur noch um Leistung und nicht mehr so unbedingt viel nach Menschlichkeit. Also nach der U 15 und vor der U 15 wurden halt viele Leute aussortiert, sowas halt“. (s. auch Kap. 4.2.2)
„Und [in K.] ging’s dann wirklich darum, da wurde auch – ich weiß noch –, da waren wir beim ersten Training – glaube ich – 35 Leute. Und da wurde dann auch also gnadenlos aussortiert, wer das dann packen kann und wer das nicht packen kann“.
Interpretation.
Nahezu alle interviewten Spieler haben eine Förderung seitens des DFB bzw. DHB erfahren, sei es in Bezirks- und Landesauswahlmannschaften oder in den U‑Nationalmannschaften. Sie berichten, dass sich diese institutionelle Förderung nicht nur auf spieltechnische und spieltaktische Belange bezog, sondern auch Fragen zur Ernährung, zum Umgang mit Medien oder zur weiteren Karriereplanung beinhaltete. Die Nominierung für die Auswahlmannschaften hat des Weiteren in allen Fällen dafür gesorgt, dass der Bekanntheitsgrad der Spieler für professionelle Vereine erhöht wurde und ihre Einbindung in die Nachwuchsförderung durch diese Vereine erfolgen konnte.
Deutlich wird in den Interviews allerdings auch der erhebliche Selektionsdruck, der auf den jungen Spielern lastet (s. 3. und 4. Zitat). In den (Erfolgs‑)Fällen der vorliegenden Studie wurden diese Drucksituationen positiv bewältigt. Gleichwohl weisen Befunde anderer Studien auf eine hohe Fluktuationsrate in den Spitzensportfördersystemen hin. Diese Befunde zusammenfassend kommen Güllich und Richartz (2015) zu dem Ergebnis: „Zwar ist eine langfristige und durchgängige Einbindung in die Förderung möglich und kommt auch vor. Die meisten jungen Sportler/innen werden aber nach relativ kurzen Zeiträumen durch andere ersetzt, die sich außerhalb des Fördersystems erfolgreicher entwickelt haben. Mehrheitlich entwickelt sich die Population erfolgreicher Spitzensportler/innen also weniger aus einem früh einsetzenden, langfristigen, kontinuierlichen Förderprozess, sondern kristallisiert sich vielmehr im Zuge wiederholter Selektions- und Deselektionswellen im Lauf des Kindes- und Jugendalters heraus“ (oben aufgeführt; S. 151). Talentförderung und Selektionsmechanismus bilden also eine durchaus spannungsreiche Konstellation, die von den interviewten Sportlern (der vorliegenden Studie) auch als solche wahrgenommen wird.
Die jugendliche Förderung durch die Verbände und Vereine wird von den Spielern dennoch wertgeschätzt. Dabei sehen die Handballspieler die Weiterentwicklungen des DHB als positiv an, weisen aber auch auf einen – im Vergleich zum DFB – noch vorhandenen Nachholbedarf hin. Fraglich bleibt indes, wie das damit verbundene Problem einer möglicherweise (zu) frühen Spezialisierung (s. folgendes Kapitel) zu lösen ist.

Frühe Spezialisierung

„Also, bei uns in der Familie war das eigentlich so mit in die Wiege gelegt … mein Vater hat selbst in der Nationalmannschaft gespielt. Mein Opa hat noch Feldhandball gespielt … seit ich mich erinnern kann, war ich irgendwie in der Halle. Ich hab’ auch noch viele andere Sportarten ausprobiert, aber bin dann doch irgendwie beim Handball stehen geblieben“.
„Also, ich habe angefangen Fußball zu spielen mit sechs Jahren im Verein … Meine Eltern standen immer extrem hinter mir … Als Baby schon immer mit einem Ball aktiv. Und habe von klein auf gegen den Ball getreten und ich fand es einfach geil“.
„Ja, angefangen hat es mit vier Jahren … Papa hat auch Fußball gespielt und wahrscheinlich war das dann ein bisschen in die Wiege gelegt. Und dann habe ich eigentlich von da an mit vier Jahren komplett Fußball (gespielt)“.
„Also, ich habe relativ früh mit Handball angefangen, mit drei Jahren, glaub ich sogar, weil meine Mutter halt auch Handball gespielt hat … Und auch, bis ich 12 war, parallel Fußball. Aber ich habe mich dann irgendwann halt für Handball entschieden, weil der Trainingsaufwand zu groß war“.
Interpretation.
Die meisten der interviewten Sportspieler kommen aus einem sportaffinen Elternhaus. Hinsichtlich des Eintrittsalters in einen Verein der (später) dominierenden Sportart unterscheiden sich die Fußballspieler jedoch deutlich von den Handballspielern: Während vier Fußballspieler mit 4 Jahren einem Fußballverein beigetreten sind (und einer mit 6 Jahren), variiert das Eintrittsalter bei den Handballspielern beträchtlich, es reicht von 3 bis zu 10 Jahren. Hinzu kommt der Umstand, dass lediglich zwei der Fußballspieler noch eine weitere Sportart (in einem Fall ist es Tennis, im anderen Fall Leichtathletik) über einen gewissen Zeitraum ausgeübt haben; demgegenüber betrieben alle Handballspieler noch mindestens eine weitere Sportart (überwiegend Fußball, aber auch Tennis, Tischtennis, Schwimmen, Golf, Basketball oder probeweise noch anderes …[s. oben]). Zweifellos kann man also von einer frühen Spezialisierung auf Seiten der Fußballspieler sprechen. Die weitergehende Frage, ob eine frühere oder spätere Spezialisierung die späteren Erfolge begünstigt, lässt sich auf der Grundlage der vorliegenden Studie nicht beantworten. Zieht man dafür die Befunde einer aktuellen Untersuchung von Güllich (2017) in Betracht, wonach Spitzensportler verschiedener Sportarten von einem mehrgleisigen sportlichen Engagement in frühen Jahren später bedeutsam profitieren (vgl. Kap. 5), so könnte man daraus schließen, dass die Fußballspieler (der vorliegenden Studie) nicht wegen, sondern trotz ihrer frühen Spezialisierung erfolgreich geworden sind. Allerdings könnten auch die praktizierten Trainingskonzeptionen von Vereinen und Verbänden, wenn sie zumindest in Teilen sportartübergreifend oder – alternierend angelegt waren, für einen gewissermaßen kompensatorischen, positiven (langzeitlichen) Lerneffekt gesorgt haben.
Des Weiteren zeigt sich, dass die frühere Spezialisierung in eine frühere Quasi-Professionalisierung mündet. Der sportliche Leistungs‑, Bewährungs- und Selektionsdruck steigt, die zeitlichen Umfänge und organisatorischen Umfänge wachsen, die Herauslösung aus familiären und freundschaftlichen Beziehung muss ertragen, die schulischen Belange in den sportzentrierten Alltag integriert werden – insgesamt gesehen bildet sich eine außergewöhnlich hohe Anforderungssituation, die von den Heranwachsenden die Mobilisierung ungewöhnlicher Bewältigungsressourcen verlangt. Zu Risiken des Leistungssports im Kindes- und Jugendalter liegt ein ausführlicher Überblicks-Beitrag von Güllich und Richartz (2015, S. 151 ff) vor. Die interviewten Sportspieler konnten diese nicht gerade risikoarme Situation schließlich bewältigen; möglicherweise sind sie auch in spezifischer Weise daran gewachsen.

Die Kernkategorie: Entwicklung des Kohärenzsinns

Die bisher skizzierten Kategorien sind keinesfalls risikoarm, sondern ambivalent angelegt: Die mentale Stärke kann, wenn sie zur Beratungsresistenz führt, auch in Sturheit und damit in Realitätsverlust umschlagen. Die familiäre Unterstützung könnte, wenn sie einen hohen Erwartungsdruck aufbaut, nicht mehr als Unterstützung, sondern als Erfolgszwang wahrgenommen werden. Die institutionelle Förderung birgt die reale Gefahr der Deselektionierung und damit die Möglichkeit, statt in eine Aufwärts- in eine Abwärtsspirale der Karriere zu geraten. Die frühe Spezialisierung kann als Einbahnstraße in einer Sackgasse der Entwicklungsmöglichkeiten münden. Das Lernen von Älteren stellt eine entwicklungsförderliche Herausforderung dar, die sich im Falle andauernder Überforderung auch als entwicklungshinderlich erweisen kann. Der Spaß an der Sache ist Antrieb und Resultat selbstgesteuerten Lernens und erfolgreichen Spielens; er wurzelt im Erleben der Kontingenz des Spielens. Die Kommerzialisierung des Profisports mit den Tendenzen der Erfolgsmaximierung und Siegfixierung birgt jedoch das Risiko, diese Kontingenz des Spielens aufzulösen und damit den Spaß an der Sache zu minimieren.
In den biographischen Schilderungen der Fuß- und Handballspieler finden sich zahlreiche Problembeschreibungen, die sich aus den Ambivalenzen der Kategorien ergeben. Gibt es nun – so lässt sich weiterfragen – einen zentralen Zusammenhang zwischen den Kategorien und ihren Problemgehalten? Ist möglicherweise eine der Kategorien zentral, indem sie einen Referenzpunkt für alle anderen darstellt? Durchaus plausibel ist es anzunehmen, dass der Spaß an der Sache einen solchen Referenzpunkt bildet, der wesentlich die Phänomene der andern Kategorien mitbetrifft. Durch diese intrinsische Motivation erhalten die anderen Kategorien eine gemeinsame fundamentale Ausrichtung.
Auffällig in den Schilderungen der Sportler ist allerdings, dass es ihnen – selbständig oder mithilfe anderer, auf kurzem oder längerem Wege – gelungen ist, Problemlösungen in allen Kategorien zu entwickeln, die sie als zu sich passend und „geglückt“ beschreiben. Es handelt sich also um einen Entwicklungsprozess, in dem das Verstehen problematischer Situationen, das Finden angemessener Bewältigungsweisen und das Ausrichten auf bestimmte Zielvorstellungen bzw. einen subjektiven Sinngehalt miteinander verbunden sind. Eben diesen Zusammenhang von Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit des Denkens und Handelns meint der Begriff des Kohärenzsinns oder auch des Kohärenzgefühls, das sich im (Selbst‑)Vertrauen auf die eigenen Lebensgestaltungsmöglichkeiten ausdrückt (vgl. Antonovsky, 1997; s. Kap. 5). Gerade dieses gewachsene Selbstvertrauen kennzeichnet die von uns untersuchten Spitzensportler in der Phase ihres aktuellen Erfolgs, auch wenn sie an manchen Stellen der Selbstberichte von „Glück“ sprechen und somit eine gewisse Unkalkulierbarkeit ihrer biographischen Entwicklungen miteinbeziehen. Das Beziehungsgeflecht der Kategorien und der Kernkategorie lässt sich also wie folgt (s. Abb. 1) darstellen:

Diskussion

Die Kategorien und ihre Zusammenhänge sind das Ergebnis einer – in der Spitzensportforschung selten realisierten – biographischen Untersuchung; d. h. es handelt sich um subjektive (Re‑)Konstruktionen junger Spitzensportler hinsichtlich bedeutsamer Situationen, Bedingungen und Verläufe ihres sportlich gelebten Lebens (vgl. Kap. 2). Für die Karriereentwicklung ebenso wichtige Faktoren und Bedingungen, wie etwa die Umfänge und Qualität des Trainings, die Kompetenzen der Trainer oder die Potenziale der Vereine und Verbände, geraten dabei nur soweit sie von den Akteuren thematisiert werden in den Blick.
Gleichwohl lassen unsere Ergebnisse durchaus An- und Aufschlüsse hinsichtlich anders gelagerter Untersuchungen zu. So konnte (im Kap. 4.1) gezeigt werden, dass die Biographien der Sportler nicht deckungsgleich im Sinne einer „einspurigen Schnellstraße zum Erfolg“ geformt sind, sondern eine deutliche Variabilität im Sinne „individueller Bahnung in einem Wegenetz“ aufweisen. Dieser Befund erhärtet die von Güllich und Richartz (2015) getroffene, empirisch fundierte Feststellung: „Im Einzelnen sind Spitzensportkarrieren gekennzeichnet durch beträchtliche interindividuelle Streuungen juveniler Trainingsumfänge, Wettkampferfolge und des Alters der Spezialisierung, was auf die profunde Individualität leistungssportlicher Karrieren hinweist“ (oben aufgeführt; S. 148). Diesbezüglich kann auch auf den Überblicksbeitrag von Güllich und Emrich (2014) hingewiesen werden. Diese These von der „profunden Individualität leistungssportlicher Karrieren“ wird durch die Ergebnisse der vorliegenden Studie bestätigt und insofern ergänzt, als sie sich eben auch auf bestimme psychosoziale Aspekte, wie dem des „Lernens von Älteren“ oder der „familiären Unterstützung“ bezieht.
Des Weiteren korrespondiert die theoretische Konstruktion (des Kategoriengeflechts) unserer Untersuchung mit Annahmen von Güllich (2017) zur Entwicklung eines Lerntransfers bei erfolgreichen Spitzensportlern. Demnach profitieren diese Sportler, wenn sie sich in frühen Jahren sportlich mehrgleisig engagiert haben, zu späterer Zeit von der Langzeitwirkung der Lernprozesse, des sog. „preparation of future learning“ (PFL; Bransford & Schwarz, 1999). Dabei greifen zwei Wirkungsweisen ineinander:
1.
Verhaltens(problem)lösungen („skill-solutions“) werden kombiniert durch interne, spezifische (within) Lösungen mit der Variation durch überschreitende („across-skill“) Lösungen.
 
2.
Kontrastierende sportliche Lernerfahrungen fördern die Wahrnehmung und Informationsverarbeitungsprozesse – gewissermaßen das „learning to learn“ – und ermöglichen dadurch eine bessere Steuerung des Lernens bzw. der Entwicklung von Problemlösungen. Güllich hält die zweite Wirkungsweise für die relevantere (oben aufgeführt; S. 2286).
 
Analog dazu lässt sich die Entwicklung des Kohärenzsinns oder des Kohärenzgefühls verstehen. Dieses Konstrukt geht auf salutogenetische Analysen von Antonovsky (1997) zurück, weist eine inhaltliche Nähe und Gemeinsamkeiten mit den psychologischen Konstrukten der Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeitserwartung, des Optimismus, der Hardiness und Resilienz auf und meint eine grundlegende, stabilisierende Ressource (eine globale Orientierung), die es ermöglicht, trotz vorhandener größerer Belastungen produktiv (lebens)gestalterisch zu handeln. Indem die erfolgreichen Sportler – so lautet unsere Annahme – in den biographisch relevanten Feldern – also im Umgang mit Familien, Freunden, Schule oder mit der institutionellen Förderung oder mit Älteren usw. – lernen, die jeweiligen Situationen zu verstehen, für sich passende Handhabungsweisen zu finden und dabei lohnende (subjektiv sinnvolle) Ziele zu verfolgen, entwickelt sich ein generalisiertes Vertrauen in die eigene zusammenhangsstiftende Wahrnehmungs- und Gestaltungsfähigkeit, es entsteht ein Kohärenzgefühl. Und dieser „sense of coherence“ wirkt seinerseits produktiv zurück auf die Problemlösungsprozesse bei neuen Herausforderungen in den verschiedenen Karrierefacetten.
Ähnlich wie Güllich (s. oben) annimmt, dass kontrastierende sportliche Lernerfahrungen eine allgemeinere Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsfähigkeit entstehen und verbessern lassen, folgern wir aufgrund der vorliegenden Studie, dass die in den verschiedenen biographisch relevanten Feldern gewonnenen Erfahrungen den Sinn für Kohärenz entstehen und wachsen lassen. Obwohl die beiden Erklärungsansätze unterschiedlich sind (hier eine biographiebezogene, dort eine skillbezogene Perspektive), besteht eine deutliche Übereinstimmung darin, dass sie die Bedeutung von Problemlösungen in variierenden Kontexten (Sportarten; biographischen Facetten) für eine allgemeinere Problemlösefähigkeit der erfolgreichen Sportler hervorheben. Unterschiedlichkeit besteht hinsichtlich der Annahmen über die Dynamik dieser Entwicklungen. Während Güllich (s. oben) von einer Langzeitwirkung („preparation of future learning“) der Lernerfahrungen ausgeht, ist die Konzeption des Kohärenzsinns nicht latent-sprunghaft, sondern sukzessiv-aufbauend modelliert; das Kohärenzgefühl entwickelt sich generativ in der Lebensgeschichte der heranwachsenden Sportler. Insgesamt gesehen zeigt sich, dass die Karriereentwicklung erfolgreicher Sportspieler trotz des Wandels in den gesellschaftlichen Bedingungen des Aufwachsens und der früheren, intensiveren und umfangreicheren Nachwuchsförderung durch Sportorganisationen auch heute noch maßgeblich vom Gestaltungswillen und -vermögen der einzelnen Sportler (und der für sie bedeutsamen Beziehungspersonen) abhängt; sie bleiben aktive Gestalter ihrer Entwicklungsgeschichten.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

C. Kröger und W.-D. Miethling geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Fußnoten
1
Hamsen, G., Greco, P. & Samulski, D. (2000). Biografien hoch kreativer brasilianischer und deutscher Sportspieler. Unveröffentlichter Projektbericht. Heidelberg: ISSW.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Bransford, J. D., & Schwartz, D. L. (1999). Rethinking transfer: a simple proposal with multiple implications. Zitiert nach Güllich (2017) Bransford, J. D., & Schwartz, D. L. (1999). Rethinking transfer: a simple proposal with multiple implications. Zitiert nach Güllich (2017)
Zurück zum Zitat Conzelmann, A., Gabler, H., & Nagel, S. (1998). Individuelle Entwicklungsverläufe ehemaliger Hochleistungssportler – ein Beitrag zum Thema Sport und Persönlichkeit. Sportwissenschaft, 28(1), 73–93. Conzelmann, A., Gabler, H., & Nagel, S. (1998). Individuelle Entwicklungsverläufe ehemaliger Hochleistungssportler – ein Beitrag zum Thema Sport und Persönlichkeit. Sportwissenschaft, 28(1), 73–93.
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Metadaten
Titel
Biographische Entwicklungen von Sportspielern – eine explorative Interviewstudie mit aktuellen Spitzenspielern im Fußball und Handball
verfasst von
Dr. Christian Kröger
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Miethling
Publikationsdatum
15.09.2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
German Journal of Exercise and Sport Research / Ausgabe 4/2020
Print ISSN: 2509-3142
Elektronische ISSN: 2509-3150
DOI
https://doi.org/10.1007/s12662-020-00674-7

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