Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Biologikatherapie der juvenilen idiopathische Arthritis im jungen Erwachsenenalter
Übergang von der pädiatrischen in die Erwachsenenversorgung
verfasst von:
M. Niewerth, MPH, K. Minden, J. Klotsche, G. Horneff
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) bleibt häufig bis ins Erwachsenenalter behandlungsbedürftig. Zunehmend mehr Patienten verlassen die pädiatrische Betreuung unter Biologika. Wie die Patienten jenseits des Jugendalters versorgt werden nimmt das Folgeregister JuMBO in den Blick, indem es mit DMARD (krankheitsmodifizierende Medikamente) behandelte Patienten, die im Kindesalter ins JIA-Biologikaregister BiKeR eingeschlossen wurden, systematisch weiterbeobachtet.
Fragestellung
Untersuchung der Versorgungssituation von jungen Erwachsenen mit JIA an der Schittstelle von Pädiatrie und Erwachsenenmedizin.
Material und Methode
Die Auswertungen schlossen Patienten ein, die erfolgreich von BiKeR zu JuMBO transferiert wurden. Erfasst und verglichen wurden Therapien und durch Patienten berichtete Outcomes (d. h. Krankheitsaktivität, Schmerz, Funktionsfähigkeit) zur letzten Dokumentation in BiKeR sowie zur ersten und letzten Dokumentation in JuMBO.
Ergebnisse
In der Phase des Transfers brach jeder zehnte JIA-Patient die DMARD-Therapie und jeder zwanzigste die medizinische Versorgung ab. Drei Viertel der über 800 in JuMBO überführten Patienten wurden im Erwachsenalter weiter rheumatologisch versorgt. Die Biologikatherapie wurde bei diesen zumeist fortgeführt. Das betraf v. a. die Erstlinientherapie mit Etanercept, unter der sich 5 Jahre nach Therapiestart noch jeder zweite Patient befand. Ein Biologikawechsel erfolgte bei etwa jedem vierten Patienten, v. a. wegen einer unzureichenden Wirkung. Eine nichtspezialisierte Versorgung ging im Erwachsenenalter mit einer höheren Abbruchrate von Biologika einher, eine unregelmäßige Inanspruchnahme einer medizinischen Versorgung mit einem signifikant schlechteren Befinden der Patienten.
Schlussfolgerungen
Es besteht Handlungsbedarf, die Versorgung an der Schnittstelle zwischen pädiatrischer und internistischer Rheumatologie weiter zu verbessern.