07.05.2025 | Biomarker | Leitthema
Biomarker in der adjuvanten und neoadjuvanten Therapie des Melanoms
verfasst von: Julian Kött, Prof. Dr. med. Christoffer Gebhardt
Erschienen in: Die Dermatologie
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Hintergrund
Die personalisierte Therapie des Melanoms gewinnt zunehmend an Bedeutung. Biomarker bieten die Möglichkeit, Therapien präziser zu steuern und Nebenwirkungen zu reduzieren.
Fragestellung
Ziel dieses Beitrags ist es, eine Übersicht über aktuelle gewebebasierte, blutbasierte und radiologische Biomarker und deren klinische Anwendung beim Melanom zu geben.
Material und Methoden
Es erfolgten eine Literaturrecherche und Analyse aktueller Studien zu Biomarkern in der adjuvanten und neoadjuvanten Melanomtherapie; relevante Kongressbeiträge wurden zusätzlich herangezogen.
Ergebnisse
Gewebebasiert zeigen sich PD-L1(„programmed death-ligand 1“)-Expression, IFN(Interferon)-γ-Signatur, Genexpressionsprofile (GEP) und „tumor mutational burden“ (TMB) von prognostischer und prädiktiver Relevanz. Blutbasiert ist die zirkulierende Tumor-Desoxyribonukleinsäure (ctDNA) im Sinne einer „liquid biopsy“ als personalisierter Biomarker zur longitudinalen Nachverfolgung unter Therapie oder Nachsorge hervorzuheben. Positronenemissionstomographie-Computertomographie (PET-CT) und Körperzusammensetzung („body composition“) ermöglichen eine verbesserte Einschätzung der Therapieeffizienz. Aktuell gibt es keine Daten aus prospektiven Validierungsstudien zu diesen Biomarkern; erste Daten der NivoMela-Studie werden erwartet.
Schlussfolgerungen
Die Kombination gewebe-, blutbasierter und radiologischer Biomarker im Sinne multiparametrischer Ansätze ist vielversprechend, jedoch bedarf es weiterer prospektiver Validierungen für eine breite klinische Nutzung. Aktuell sind diese noch nicht in die klinische Routine zentrenübergreifend oder kostenerstattend implementiert.
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