Erschienen in:
24.05.2016 | Originalien
Blackroll®-Faszientraining und Haltung
Eine Pilotstudie zu unmittelbaren Effekten auf segmentale und regionale Wirbelsäulenformparameter bei beschwerdefreien Personen
verfasst von:
J. Schröder, V. Renk, C. Lohr, K.-M. Braumann
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Über so genannte „Cross-Links“ bei Verkürzungen und Verspannungen nach Mangel- oder Fehlbelastung können Faszien an muskulären Funktionsdefiziten beteiligt sein.
Zielsetzung
In der vorliegenden Pilotstudie werden unmittelbare Effekte auf die Haltung nach einer als „self-myofascial release“ bezeichneten Faszien-Therapie mit der Blackroll® evaluiert.
Methodik
Zwölf Freiwillige absolvierten ein randomisiertes Cross-Over Design. Die Effekte der Blackroll® Applikation wurden kontrolliert durch konkurrierende trainingstherapeutische Inhalte (Stretching, Krafttraining). Die einmaligen aber intensiven Anwendungen waren fokussiert auf die Muskulatur zur komplexen Hüft- und Rückenstreckung. Die Haltung wurde interpretiert als Wirbelsäulenform und operationalisiert durch spezifische videorasterstereographische Wirbelsäulenformkennwerte zur Beschreibung der segmentalen Wirbelstellung (frontale Seitabweichung von der Symmetrielinie, axiale Rotation) und regionaler Wirbelsäulenschwingungen (Kyphose-, Lordosewinkel).
Ergebnisse
Für segmentale Wirbelsäulenformkennziffern wurden interventionsabhängige Veränderungen im Sinne einer Asymmetriekorrektur beobachtet, die für die frontale Seitabweichung signifikant waren (p ≤ 0,05). Für die axiale Rotation, den Kyphose- und den Lordosewinkel lag keine Signifikanz vor.
Schlussfolgerung
Theoriegeleitet erscheinen Anpassungen bei segmentalen Kennziffern insbesondere nach lokaler Blackroll® Stimulation plausibel. Bei größeren Stichproben wird auch für die axiale Rotation ein signifikanter Effekt erwartet. Aber vor dem Hintergrund der Uneinheitlichkeit der Befunde sind Folgeuntersuchungen notwendig.