Erschienen in:
01.01.2013 | Übersichten
Blitzschlag und Blitzunfälle in der präklinischen Notfallmedizin
Relevanz, Folgen und praktische Implikationen
verfasst von:
PD Dr. J. Hinkelbein, , D.E.S.A., O. Spelten, W.A. Wetsch
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Bis zu 32,2% aller Patienten, die in ein Verbrennungszentrum eingeliefert werden, haben einen Stromunfall erlitten. Von diesen sind 2–4% Opfer eines Blitzschlags. In Deutschland werden jährlich in etwa 50 Personen durch einen Blitzschlag verletzt, davon 3–7 tödlich. Typischerweise sind Personen bei Außenaktivitäten durch Blitzschläge gefährdet und betroffen. Bei einem Blitzschlag werden wesentlich höhere Energien als beim gewöhnlichen Stromunfall freigesetzt, so dass die spezifischen Schädigungsmuster erheblich differieren. Gerade bei Hochspannungsunfällen und Blitzschlagopfern sind aber oftmals zu den sichtbaren äußeren Verbrennungen die Schäden innerer Organe relevant. Die Mortalität beträgt nach einem Blitzschlag etwa 10–30%. Das allgemeine notfallmedizinische Vorgehen unterscheidet sich jedoch nicht wesentlich von dem gewöhnlicher Stromunfälle. Blitzschlagopfer sollten immer in ein regionales oder überregionales Traumazentrum transportiert werden. Bei 15% aller Fälle werden mehrere Personen verletzt. Gerade für organisierte Massenveranstaltungen sollten daher frühzeitig Alarm- und Evakuierungspläne für Gewitterlagen erarbeitet werden.