Wer Gewicht verliert, hat danach oft mit schlaffer Haut zu kämpfen. Abhilfe schafft ein Bodylifting – doch hier sollte nicht nur der Rumpf, sondern auch der Po behandelt werden. Die Autoren rund um das Team von Taliah Schmitt entwickelten dazu einen Algorithmus, um Patienten in Gruppen einzuteilen und dementsprechende Gesäßvergrößerungstechniken anzuwenden. Das soll das Ergebnis verbessern.
Durch den massiven Verlust von Kilos, ob durch eigenen Willen oder durch eine Op., wird die Haut schlaff. Patienten lassen diese überflüssigen Hautpartien deshalb oft durch eine Dermolipektomie plus Bodylifting entfernen. Findet dieses am Rumpf statt, wird dabei ein Körperteil oft vernachlässigt: das Gesäß. Ein Lifting der unteren Körperhälfte alleine ist jedoch nicht ausreichend, um „ideale“ Pobacken zu generieren.
Die Autoren einer neuen retrospektiven Studie untersuchten verschiedene Methoden, um das Gesäß nach einer Bodylift-Prozedur wieder in Form zu bringen [1]. Ein Algorithmus sollte dabei helfen, die Patienten in verschiedene Gruppen einzuteilen.
Unterteilung in zwei Gruppen und vier Klassen
Die Untersuchung schloss 280 Patienten ein, die extrem an Gewicht verloren und sich einem Bodylifting unterzogen hatten. Eine Gruppe hatte zusätzlich eine Gesäßvergrößerung erhalten (Gruppe 1, n = 238), die andere nicht (Gruppe 2, n = 42). Die Patienten wurden je nach Verteilung des Rückenfetts, der Gesäßprojektion und der jeweiligen Gesäßvergrößerungsmethode in vier Klassen unterteilt:
- 13 Patienten (5%) mit minimalem unteren und oberen Rückenfettanteil und eingefallenem Gesäß (Pinch Test am unteren Rücken: <5 cm, reicht nicht für autologe Lappen aus). Vergrößerungsmethode: Gesäßimplantate
- 213 Teilnehmer (76%) mit beträchtlichem unterem und minimalen oberen Rückenfett und eingefallenem Gesäß (Pinch Test am unteren Rücken: >5 cm). Vergrößerungsmethode: autologe Gesäßlappen
- 12 Probanden (4%) mit beträchtlichem unterem und oberen Rückenfett und eingefallenem Gesäß (Pinch Test am unteren Rücken: >5 cm). Methode: Zusätzliche Liposuktion im oberen Rückenbereich plus Lipofilling am Gesäß
- 42 Patienten (15%) mit guter Gesäßprojektion und daher keine Vergrößerung
Bei weiblichen Patienten hängt das Gesäß eher herab und ist flach (Klasse 1-3). Bei Männern ist diese Region eher weniger schlaff (Klasse 4). Eine Gesäßvergrößerung wird daher bei männlichen Patienten nicht so häufig vorgenommen und war auch in der Studie eher selten.
In den Gruppen mit Gesäßvergrößerung hatte eine batriatrische Op. 2,46 Jahre, bei Teilnehmern ohne Vergrößerung 2,59 Jahre vor dem Bodylifting stattgefunden. Der Gewichtsverlust betrug 122,42 bzw. 136,69 Pfund.
Po-Vergrößerung bringt kaum Komplikationen
Zwischen den Gruppen 1 (beinhaltet die Klassen 1-3) und Gruppe 2 (Klasse 4) gab es hinsichtlich Hämatomen, Seromen, Infektionen und Wunddehiszenzen keine signifikanten Unterschiede. Auch wenn die Autoren alle Komplikationen zusammenfassten, waren die Unterschiede nicht signifikant. Es traten keine Hautnekrosen, Venenthrombosen oder Lungenembolien auf.
Auch der mittlere Krankenhausaufenthalt war zwischen den Gruppen vergleichbar. 25 Patienten (10,87%) aus Gruppe 1 und vier Patienten (9,52%) aus Gruppe 2 benötigten eine Bluttransfusion.
Fazit
Ein Gewichtsverlust hat bei verschiedenen Patienten unterschiedliche Folgen. Ein Bodylifting mit gleichzeitiger Gesäßvergrößerung erfordert eine genaue Analyse des Patienten vor der Op. Mit dem von den Autoren entwickelten patientenzentrierten Algorithmus für eine Gesäßvergrößerung können die Ergebnisse für die verschiedenen Patientengruppen optimiert werden, ohne dabei die Komplikationsrate zu erhöhen.