Erschienen in:
01.09.2020 | Borderline Typus | Schwerpunkt: Behandlung und Prävention von Borderline-Persönlichkeitsstörungen - Originalien
Adolescent Identity Treatment bei Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter
Eine integrative Therapiemethode
verfasst von:
Dr. Susanne Schlüter-Müller, Marc Birkhölzer, Emanuel Jung, Klaus Schmeck
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Jugendliche mit Persönlichkeitsstörungen zeigen ein Muster dysfunktionaler Persönlichkeitsstrukturen, die einen erheblichen Einfluss auf die Betroffenen über ihre gesamte Lebensspanne hinweg haben. Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine sehr schwere, aber behandelbare psychische Erkrankung. Die Diagnose wird oft zu spät gestellt, obwohl sie im Jugendalter und jungen Erwachsenenalter beginnt. Somit wird in den meisten Fällen eine störungsspezifische Behandlung erst im späten Verlauf der Erkrankung begonnen, wenn die Störung bereits chronifiziert ist, und auch dann nur wenigen Betroffenen zur Verfügung gestellt.
Identitätsstörungen werden sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen als das zentrale Merkmal einer schweren Persönlichkeitspathologie – insbesondere einer BPS – angesehen. Adolescent Identity Treatment (AIT) ist eine Therapiemethode, die als Fokus die Behandlung von Identitätsstörungen hat. Die Therapiemethode integriert spezifische Techniken zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter auf der Grundlage der psychodynamischen Objektbeziehungstheorie und modifizierter Elemente der Übertragungsfokussierten Psychotherapie. Weitere Elemente von AIT sind Psychoedukation, ein verhaltenstherapeutisch orientierter „home plan“ und die intensive Einbeziehung der Eltern.