Erschienen in:
13.05.2017 | Alkoholentzugsdelir | Fortbildung
Psychiatrische Kasuistik
Entzugsbedingtes Delir
verfasst von:
Dr. med. Carolin Laqua, Dr. med. Roman Schniepp
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 5/2017
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Auszug
Die stationäre Aufnahme der 34-jährigen Patientin im Frühjahr 2017 mit den Diagnosen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie eines multiplen Abhängigkeitssyndroms erfolgte elektiv zur dialektisch-behavioralen-Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan. Bedingungen für die Aufnahme waren ein vorausgegangener Benzodiazepin-Entzug sowie die Abstinenz von Alkohol und anderen Drogen. Im Aufnahmegespräch berichtete die Patientin, dass sie sich bis vor vier Wochen in stationär psychiatrischer Behandlung zum Lorazepam-Entzug befunden habe. Sie sei nun abstinent und missbrauche weder Medikamente noch konsumiere sie Alkohol oder andere Substanzen. Bezüglich der Borderline-Symptomatik gab die Patientin an, seit vielen Jahren unter chronischen Suizidgedanken zu leiden. Unter Anspannung schlucke sie zirka zweimal pro Monat gefährliche Gegenstände wie Rasierklingen, Handy-Ladekabel, Batterien oder Plastikhandschuhe. Neben den Selbstverletzungen kenne die Patientin von sich impulsives Verhalten (Essanfälle, Kaufen), Stimmungsschwankungen, Wutanfälle sowie ein chronisches Gefühl der inneren Leere. …