Erschienen in:
07.01.2019 | Pseudotumor cerebri | CME
Neuroborreliose im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. H.-J. Christen, MME, H. Eiffert
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Das klinische Bild der Neuroborreliose wird durch die akute periphere Fazialisparese und die seröse Meningitis geprägt. Weitere, allerdings seltene Manifestationen sind die lymphozytäre Meningoradikulitis, der Pseudotumor cerebri und der kindliche Schlaganfall. Klinisch fehlen nicht selten meningitische Symptome trotz Liquorpleozytose. Der Verdacht auf eine Neuroborreliose ergibt sich primär aufgrund der klinischen Symptomatik und ist durch die spezifische Antikörperdiagnostik zu erhärten oder auszuschließen. Zusätzlich ist eine Liquoruntersuchung obligat. Eine Neuroborreliose kann als ausgeschlossen gelten, wenn nach 2‑monatiger Symptomatik der Antikörperbefund negativ bleibt. Therapeutisch ist neben den Cephalosporinen die orale Gabe von Doxycyclin für über 8‑jährige Kinder eine effektive, aber noch nicht evidenzbasierte Alternative. Die Neuroborreliose hat eine gute Prognose, kann jedoch zu Fazialisdefektheilungen führen.