Erschienen in:
01.08.2013 | Editorial
Braucht der Neurologe den Kopfimpulstest?
verfasst von:
Dr. N. Lehnen, E. Schneider, K. Jahn
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 8/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
In der aktuellen Ausgabe von
Der Nervenarzt beschreiben Machner und Kollegen „Potenzial, Praktikabilität und Fallstricke“ des Videokopfimpulstests in der Praxis der Schwindelambulanz der Lübecker Universitätsklinik. Seit der Erstbeschreibung durch Halmagyi und Curthoys 1988 [
3] hat sich der Kopfimpulstest zu einem etablierten Standard zur Beurteilung des vestibulookulären Reflexes (VOR) entwickelt. Seine Anwendung ist besonders bei Neurootologen und HNO-Ärzten erfreulich weit verbreitet. Der Test ist einfach und überall durchführbar. Der Untersucher dreht mit hoher Beschleunigung und kleiner Amplitude den Kopf des Patienten nach links oder rechts, während der Patient einen Zielpunkt fixiert (
Abb. 1 oben). Ist der VOR intakt, bleibt dabei der Blick im Raum stabil (
Abb. 1 b). Bei einer VOR-Störung bewegen sich die Augen zunächst mit dem Kopf und der Patient macht dann eine Korrektursakkade zurück zum Ziel (
Abb. 1 c). Die jetzt verfügbaren mobilen Videokopfimpulssysteme, mit denen Augen- und Kopfbewegungen während des Tests aufgezeichnet werden, erlauben eine Quantifizierung und Dokumentation der vestibulären Störung ([
1,
6],
Abb. 1 unten). Die Untersuchung ist nichtinvasiv und in Praxis, Notaufnahme oder am Krankenbett in wenigen Minuten bei allen Altersgruppen (einschließlich Kindern) durchführbar. …