Erschienen in:
13.09.2017 | Leitthema
Bund-Länder-Arbeitsgruppe Arzneimittelfälschungen
verfasst von:
Gabriele Weber
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurde eine große Anzahl an Fälschungen von Arzneimitteln italienischen Ursprungs bekannt. Der Umfang der Fälschungen, der Umstand, dass die Mehrzahl dieser Fälschungen auf Diebstähle von Arzneimitteln in Italien durch kriminelle Organisationen zurückzuführen waren, und die Notwendigkeit von Maßnahmen durch Bundesoberbehörden und Landesbehörden erforderten einen intensiven Informationsaustausch und einen Abstimmungsprozess. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe wurde gebildet, um den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten zu optimieren und erforderliche Maßnahmen bestmöglich zu koordinieren.
Ein Ergebnis war die Erarbeitung eines Ablaufschemas von zu ergreifenden Maßnahmen und weiterzuleitenden Informationen. Dieses Schema deckt insbesondere auch Situationen ab, in denen eine eindeutige rechtliche Zuständigkeit nicht gegeben ist, und wird in Arbeitsabläufen der Behörden inzwischen berücksichtigt. Zudem wurde eine Datenbank etabliert, in der alle in Deutschland ansässigen Arzneimittelgroßhändler mit einer gültigen Großhandelserlaubnis öffentlich zugänglich sind. Als präventive Maßnahme werden Informationen über bekannt gewordene Diebstähle an die Parallelhändler und ihre Verbände weitergeleitet. Dies soll verhindern, dass entsprechende Ware in Deutschland auf den Markt kommt.