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28.11.2022 | Cannabinoide | Nachrichten

Cannabidiol reduziert nicht die negativen Effekte von Cannabis

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London. Dass beim Gebrauch von Cannabis ein höherer Cannabidiol (CBD)-Gehalt die Konsumentinnen und Konsumenten vor psychotischen Effekten und Gedächtnisproblemen schützt, ist eine weit verbreitete Annahme. Dagegen sprechen die Ergebnisse einer heute veröffentlichten Studie (Neuropsychopharmacology 2022; online 16. November).

An der randomisierten, doppel-blinden Studie nahmen 46 gesunde, unregelmäßige Cannabis konsumierende Personen teil. Nach einer Erstuntersuchung inhalierten sie verdampftes Cannabis mit unterschiedlichen CBD-Tetrahydrocannabinol(THC)-Verhältnissen, wobei der THC-Gehalt immer 10 mg betrug:

0:1 (0 mg CBD),
1:1 (10 mg CBD),
2:1 (20 mg CBD),
3:1 (30 mg CBD).

Der Konsum erfolgte in einer randomisierten, gegensätzlichen Reihenfolge. Untersucht wurden die Veränderungen hinsichtlich eines verzögerten verbalen Gedächtnis (primäres Ereignis) gemessen mittels Hopkins Verbal Learning Test, des Schweregrads der psychotischen Symptome gemessen an der der positiven Unterskala der Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS) sowie weiterer kognitiver, subjektiver, angenehmer, pharmakologischer und physiologischer Wirkungen (sekundäre Ereignisse).

CBD ohne relevanten Einfluss auf verbales Gedächtnis und psychotische Symptome

Die Forscherinnen und Forscher konnten beobachten, dass THC allein (0:1-Cannabiszubereitung) mit einer signifikanten Beeinträchtigung des verzögerten verbalen Gedächtnisses einherging und zu positiven psychotischen Symptomen gemäß PANSS führte. Diese Effekte wurden durch keine CBD-Dosis signifikant beeinflusst. Darüber hinaus gab es keine Hinweise darauf, dass CBD die Wirkungen von THC auf andere kognitive, psychotische, subjektive, angenehme und physiologische Messgrößen moduliert.

Abschließend heißt es in der Studie, dass bei den in medizinischen und Freizeit-Cannabisprodukten gebräuchlichen CBD:THC-Verhältnissen CBD nicht vor den akuten schädlichen Wirkungen von Cannabis schützt. Auch die Qualität des Rausches werde dadurch nicht beeinflusst. (ba)


Quelle: ÄrzteZeitung

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