Erschienen in:
27.05.2020 | Checkpoint-Inhibitoren | Schwerpunkt: Nicht-zelluläre Immuntherapien in der Onkologie
CD28-Kostimulation und Checkpointblockade in T-Zellen
verfasst von:
PD Dr. med. N. Beyersdorf, Prof. Dr. med. T. Kerkau
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 7/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Zum Auslösen einer protektiven T‑Zell-Immunantwort werden zwei Signale benötigt: Signal 1 entsteht durch die Aktivierung des T‑Zell-Rezeptors (TZR), Signal 2 durch die Stimulation des CD28-Moleküls. Die sogenannte Kostimulation von CD28 und TZR ist notwendig, da der TZR zwar sehr gut körpereigene und -fremde Strukturen (Antigene) unterscheiden kann, aber nicht alle körperfremden Antigene (beispielsweise die aus Lebensmitteln) für den Körper gefährlich sind. Das heißt, ein starkes CD28-Signal vermittelt der T‑Zelle, dass Gefahr droht und eine Immunantwort erfolgen muss. Zur Vermeidung von Autoimmunität und überschießenden Antworten benötigt das Immunsystem allerdings eine weitere Ebene der Regulation, die der Immuncheckpoints.
Ziel der Arbeit
Einführung in die Immunregulation auf Ebene der Checkpointmoleküle.
Material und Methoden
Auswertung grundlagenwissenschaftlicher Arbeiten und Berichte klinischer Studien.
Ergebnisse
Die am besten erforschten Checkpointmoleküle „cytotoxic T lymphocyte-associated protein 4“ (CTLA-4) und „programmed cell death 1“ (PD-1) schwächen beide physiologisch das kostimulatorische CD28-Signal ab. Im pathologischen Kontext machen sich Malignome die Wirkung von Immuncheckpoints zunutze, indem sie etwa Liganden für PD‑1 an der Zelloberfläche exprimieren und dadurch eine Attacke durch T‑Zellen abwehren. Die Kenntnis dieser regulatorischen Rückkopplungsmechanismen führte zur Entwicklung von Immuncheckpointinhibitoren, die bereits sehr erfolgreich Eingang in die klinische Versorgung von Patienten mit Tumorerkrankung gefunden haben.
Schlussfolgerung
Das Konzept der Krebsimmuntherapie erhielt durch den Erfolg der Immuncheckpointinhibitoren massiven Rückenwind. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass noch viele weitere klinische Erfolge in der Krebsbehandlung mittels Immuntherapie erzielt werden können.