Erschienen in:
27.04.2018 | Ultraschall | Leitthema
CEUS – Anwendung am Hoden
verfasst von:
Dr. J. Marcon, M. Trottmann, C. G. Stief, D. A. Clevert
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Erkrankungen des Hodens bilden einen essenziellen Teil des urologischen Tätigkeitsspektrums. Die Sonographie spielt aufgrund ihrer guten Verfügbarkeit und einfachen Anwendung eine wichtige Rolle in der Diagnostik.
Fragestellung
Vorteile des modernen Verfahrens des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls (CEUS) werden am Beispiel häufiger Krankheitsbilder des Hodens beleuchtet.
Material und Methoden
Die Studienlage zum Einsatz von CEUS bei testikulären Pathologien wird ausgewertet. Pubmed und Medline wurden nach Übersichtsartikeln und klinischen Studien untersucht.
Ergebnisse
Bei der Differenzierung benigner und maligner Hodenläsionen kann die Kontrastmittelaufnahme z. B. eine hämorrhagische Hodenzyste ausschließen. Eine Differenzierung zwischen benignen und malignen Hodenläsionen aufgrund des reinen Enhancements gelingt derzeit meist nicht. Die Beurteilung von Abszessen, Infarkten und Infektionen des Hodens stützt sich auf die Beurteilung der Vaskularisation mit dem CEUS. Die Evaluation des Enhancements nach Hodentrauma kann potenziell vitale von avitalen Arealen unterscheiden. Ein vollständiges Fehlen testikulärer Perfusion kann den Verdacht auf eine vorliegende Hodentorsion erhärten.
Schlussfolgerung
CEUS ist ein praktikables Verfahren in der Diagnostik testikulärer Pathologien. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Insbesondere bei der Anwendung nach skrotalem Trauma könnte der Methode eine essenzielle Rolle zukommen. Bezüglich der Klassifizierung unklarer Hodenläsionen sind weitere Studien mit größeren Patientenzahlen notwendig, um die bisher erfassten Perfusionsmuster zu bestätigen.