Erschienen in:
18.12.2020 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
„Chemical exchange saturation transfer“ (CEST)
Magnetresonanztomographie in der onkologischen Diagnostik
verfasst von:
N. von Knebel Doeberitz, S. Maksimovic, L. Loi, Dr. med. Dipl.-Phys. D. Paech
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Kontrasterzeugung mittels „chemical exchange saturation transfer“ (CEST) ist ein zuletzt rasant an Bedeutung gewinnendes Forschungsfeld in der Magnetresonanztomographie (MRT), das großes Potenzial für die klinische Anwendung besitzt.
Methode
Dieses Review behandelt die methodischen Grundlagen und fasst die klinischen Erfahrungswerte der bis dato durchgeführten onkologischen CEST-Bildgebungsstudien zusammen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Durch die selektive Anregung von Metabolit-gebundenen Protonen und den nachfolgenden Magnetisierungstransfer auf freies Wasser können mittels CEST-MRT niedrig konzentrierte Metaboliten wie Peptide oder Glukose detektiert werden. Durch diese Technik können zusätzliche Informationen über den Metabolismus und das Mikromilieu von Geweben, ohne den Bedarf an konventionellen Kontrastmitteln oder radioaktiven Tracern, gewonnen werden. Insbesondere im neuroonkologischen Kontext konnte gezeigt werden, dass mittels CEST-MRT eine verbesserte Einschätzung der Malignität von Tumoren möglich ist und dass die Proteinkontraste Hinweise auf das frühe Ansprechen von Tumoren vor und in der ersten Verlaufskontrolle nach Therapie liefern könnten.
Kernaussagen
Die CEST-MRT ermöglicht die indirekte Detektion von Metaboliten ohne radioaktive Tracer oder Kontrastmittel. Klinische Erfahrungswerte liegen insbesondere in der neuroonkologischen Bildgebung vor. Hier könnte die CEST-MRT eine verbesserte Einschätzung der Prognose und des Therapieansprechens ermöglichen.