01.06.2009 | In der Diskussion: Komplementäre Onkologie
Chinesische Medizin in der Krebsbehandlung – Akupunktur, Moxibustion und Heilkräuter
verfasst von:
Prof. Dr. A. Büssing, S. Kirchhoff
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 6/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zuammenfassung
Die klassische chinesische Medizin kennt keine gegen Tumorzellen gerichtete Behandlung; es gibt ebenso keinen eigenständigen Begriff für Krebs und somit auch kein tumorspezifisches Behandlungskonzept. Vielmehr soll durch geeignete Methoden der Organismus in seiner Gesamtheit gestärkt werden. Die chinesische Medizin ist außerdem symptom- bzw. musterorientiert und fragt nach den zugrunde liegenden Ursachen. Da sie sich auf andere Vorstellungen und Denkkonzepte stützt als die rational-materialistisch geprägte abendländische Medizin, sind weder die Begrifflichkeiten der klassischen chinesischen Medizin noch Pathogenitäts- und Therapiekonzepte ohne weiteres zu übertragen. Methoden der chinesischen Medizin können als Ergänzung zur konventionellen Krebsbehandlung in Frage kommen, insbesondere im Bereich der Nachsorge. Zum tatsächlichen Nutzen der besonderen Verfahren der chinesischen Medizin im westlichen Kontext besteht jedoch ein deutlicher Forschungsbedarf, der sich an etablierten methodologischen Standards orientieren sollte.