Erschienen in:
11.01.2021 | Leitthema
Fehler- und Komplikationsmanagement in der Chirurgie
verfasst von:
Philipp Houben, Prof. Dr. Andreas Pascher
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Das Fehler- und Komplikationsmanagement leistet einen entscheidenden Beitrag zur Qualitätssicherung einer chirurgischen Abteilung. Das strukturierte Risikomanagement ist als fester Bestandteil der chirurgischen Tätigkeit anzusehen, was sich unter anderem in der zunehmenden Bedeutung von Simulations- und anderen Trainingsmethoden im Rahmen der Facharztweiterbildung widerspiegelt. Grundvoraussetzung für die Etablierung einer Fehlerkultur, die auf die Verbesserung der Patientensicherheit und einen konstruktiven Umgang mit Komplikationen abzielt, ist die Enttabuisierung und die transparente Aufarbeitung komplikativer Behandlungsverläufe. Der Fokus sollte sich hierbei auf die Erkennung struktureller und systemischer Fehlerquellen richten und nicht die individuelle Verantwortung in den Vordergrund stellen. Für die Bereiche Komplikationsvermeidung, -erkennung und erfolgreiche -behebung stehen gut validierte Werkzeuge zur Verfügung. Team-time-out-Protokolle zur Vermeidung fataler Fehler, standardisierte Behandlungsabläufe und strukturierte Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen sind hierbei die wesentlichen, konsequent einzuhaltenden Maßnahmen. Für den unvermeidbaren Fall eintretender Komplikationen gilt es gemäß des „Failure-to-rescue“-Konzeptes, durch konsequentes, standardisiertes und interdisziplinär abgestimmtes Handeln fatale Verläufe zu verhindern.