Erschienen in:
01.07.2007 | Leitthema
Chirurgische Therapie der kongenitalen Katarakt
verfasst von:
Prof. Dr. T. Kohnen, M. Lüchtenberg
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2007
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Zusammenfassung
Die Operation der kindlichen Katarakt stellt aufgrund kleinerer anatomischer Gegebenheiten sowie der weichen und elastischen Gewebestrukturen beim jungen Menschen eine besondere Herausforderung für den Ophthalmochirurgen dar. Operiert wird die getrübte Linse über einen limbalen oder einen Pars-plana-Zugang. Die extrem hohe Nachstarrate beim kindlichen und jugendlichen Auge mit geschlossener Hinterkapsel wird heute durch diffizile Kapselchirurgie, spezielle IOL-Implantationstechniken und glaskörperchirurgische Maßnahmen behandelt. Intraokularlinsen werden routinemäßig frühestens zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr eingesetzt, da in den ersten 18 Lebensmonaten mit einem stärkeren Bulbuswachstum zu rechnen ist. Die IOL-Stärke wird so gewählt, dass die postoperative Refraktion im hyperopen Bereich liegt. Die Unterkorrektur wird durch das Bulbuswachstum später ausgeglichen. Die prä-, intra- und postoperative Therapie hängt stark vom Trauma durch die Operation ab und sollte steroidale und nichtsteroidale Entzündungshemmer sowie Antibiose beinhalten. Orthoptische Nachuntersuchungen sind ebenfalls entscheidend für das Langzeitergebnis.