Erschienen in:
04.03.2020 | Leitthema
Chirurgische Therapie komplexer Fehlbildungen des kindlichen Ohrs
verfasst von:
Prof. Dr. med. Thomas Grundmann
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Malformationen des Ohrs stellen eine der häufigsten Fehlbildungen im Kindesalter dar. Diese unterteilen sich in Dysplasien der Ohrmuschel, Fehlanlagen des äußeren Gehörgangs und Fehlbildungen des Mittel- und Innenohrs. Letztere treten glücklicherweise relativ selten auf. Am häufigsten treten klinisch isolierte geringgradige Dysplasien der Ohrmuschel (Otabtosis, „cup ear“) in Erscheinung. Höhergradige Fehlbildungen der Ohrmuschel (Mikrotie II–III°) sind oft syndromgebunden und/oder mit Fehlbildungen des Gehörgangs und Mittelohrs assoziiert (z. B. Atresia auris congenita mit höhergradiger Mikrotie, Atresie des Gehörgangs und Dysplasie des Mittelohrs). Sowohl die funktionelle Bedeutung bezüglich des Hörens und des Spracherwerbs als auch ästhetische Aspekte betonen die Bedeutung der chirurgischen Möglichkeiten. Da die Wahl des altersentsprechenden optimalen Zeitpunkts einer Rekonstruktion von immenser Wichtigkeit ist, gibt der vorliegende Artikel einen Überblick sowohl über die Möglichkeiten der ästhetischen Rekonstruktion der Ohrmuschel als auch über die damit oft verknüpfte funktionelle Wiederherstellung des Gehörs.