Erschienen in:
18.07.2019 | Akutes Abdomen | Leitthema
Therapie der abdominellen Tuberkulose
Hintergrund, Diagnostik und Therapie einer globalen Problematik
verfasst von:
Dr. T. Fahlbusch, Prof. Dr. C. Braumann, Prof. Dr. W. Uhl
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Tuberkulose (TB) ist eine der häufigsten Todesursachen der Welt. Insbesondere Immunsupprimierte (HIV) sind gefährdet. Durch Migration aus Endemiegebieten kann sie vermehrt auch in Zentraleuropa angetroffen werden.
Ziel der Arbeit
Die Arbeit gibt einen Überblick über Hintergrundinformationen, Nachweismethoden und Aufgaben der Chirurgie bei abdomineller Manifestation einer systemischen Infektion.
Material und Methoden
Initial wurde eine PubMed-Recherche mit folgenden Schlüsselwörtern durchgeführt: abdominelle Tuberkulose, Inzidenz, Symptome, Diagnostik, Therapie, Chirurgie.
Ergebnisse
Der Nachweis der TB kann bei abdomineller Manifestation als transkutane Probenentnahme erfolgen. Es empfiehlt sich jedoch die Laparoskopie aufgrund der besseren Nachweisquote und Sicherheit sowie zum Ausschluss von Differenzialdiagnosen (Peritonealkarzinose, Lymphome). Die primäre Therapie ist medikamentös. Ein „akutes Abdomen“ kann in bis zu 30 % der Fälle auftreten. Komplikationen wie Perforationen oder Strikturen bedürfen einer chirurgischen Therapie.
Diskussion
Obwohl die Prävalenz der Erkrankung regredient ist, versterben jährlich über 1 Mio. Menschen an TB. Da eine abdominelle Manifestation mit uneindeutiger Klinik einhergehen kann, ist die Diagnosefindung mitunter erschwert. Ein multidisziplinärer Ansatz ermöglicht eine schnelle und effiziente Diagnostik und Therapie.