Erschienen in:
16.06.2016 | Ultraschall | Schwerpunkt
Choledocho- und Cholezystolithiasis
Aktuelle leitliniengerechte Versorgung
verfasst von:
Dr. med. C. Jenssen, Dr. med. G. Bauer
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Etwa 10–20 % der deutschen Bevölkerung sind Gallensteinträger, davon entwickelt bis zu einem Viertel während ihrer Lebenszeit Symptome oder Komplikationen.
Fragestellung
Die Übersicht stellt auf der Grundlage aktueller Leitlinien die evidenzbasierte Versorgung von Patienten mit Cholezysto- und Choledocholithiasis dar.
Material und Methoden
Die relevanten Empfehlungen der zur Publikation anstehenden aktualisierten S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Gallensteinen werden kommentiert und Weiterentwicklungen zur im Jahr 2007 publizierten Fassung aufgezeigt. Ergänzend werden auch Empfehlungen der S2k-Leitlinie zu Qualitätsanforderungen an die gastrointestinale Endoskopie und der Leitlinien der European Federation of Societies of Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB) zur interventionellen Sonographie bei Patienten mit Gallensteinleiden aufgegriffen.
Ergebnisse
Auf der Grundlage aktueller Evidenz sind die Leitlinienempfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Cholezysto- und Choledocholithiasis präzisiert worden. Die Anforderungen an eine frühzeitige operative Versorgung von Patienten mit akuter Cholezystitis (24 h), an das zeitgerechte Management von Patienten mit akuter Cholangitis und biliärer Pankreatitis (abhängig vom Schweregrad) und an die sequenzielle Therapie von Patienten mit simultaner Cholezysto- und Choledocholithiasis (laparoskopische Cholezystektomie innerhalb von 72 h nach endoskopischer Gangsanierung) steigen.
Schlussfolgerungen
Die aktuelle leitliniengerechte Versorgung von Patienten mit Cholezysto- und Choledocholithiasis ist interdisziplinär und erfordert integrierte viszeralmedizinische Betreuungskonzepte, die zusammenfassend in einem Algorithmus dargestellt werden.