Erschienen in:
01.04.2020 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Einführung zum Thema
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. A. C. Hauer, Univ.-Prof. Dr. R. Kerbl
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 4/2020
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Auszug
Ebenso wie bei anderen chronischen Erkrankungen mit Dysbalance der Immunität, u. a. Diabetes mellitus Typ 1 oder Allergien, steigen auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) die Inzidenzen und Prävalenzen seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Mittlerweile sind – und entgegen bisheriger Klischeevorstellungen – CED keinesfalls nur mehr auf sog. Industrienationen beschränkt: Der erste Fall einer Colitis ulcerosa (CU) wurde 1849, also zum Zeitpunkt der industriellen Revolution, in England berichtet, und die Erstbeschreibung einer CU in China folgte tatsächlich erst ein Jahrhundert später – evtl. mit der rasanten Zunahme der Bevölkerungsdichte einhergehend. Seither verzeichnen wir weltweit immer mehr CED-Diagnosen, nun auch in „neu industrialisierten“ Ländern. Dies mutet wie ein „Nachschwappen“ der in unseren Breiten längst bekannten Inzidenz- und Prävalenzzunahme an – jedenfalls sind CED mit Beginn des 21. Jh. als „globale“ Erkrankung einzustufen, sowohl bei Erwachsenen wie auch bei Kindern und Jugendlichen. …