Erschienen in:
10.04.2018 | Herzinsuffizienz | Schwerpunkt: Komorbiditäten bei Herzinsuffizienz
Schlafapnoe als Komorbidität bei Herzinsuffizienz
verfasst von:
H. Woehrle, O. Oldenburg, S. Stadler, Prof. Dr. M. Arzt
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Da schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) bei Herzinsuffizienz häufig auftreten, ergibt sich regelmäßig die Notwendigkeit zu entscheiden, inwiefern eine diesbezügliche Diagnostik und/oder Therapie erforderlich ist.
Fragestellung
Welche SBAS treten auf? Wann sind sie behandlungsbedürftig? Welche Behandlungsmaßnahmen und Therapieziele sind geeignet?
Material und Methoden
Diskussion von klinischen Studien und Leitlinien. Darstellung der praktischen Umsetzung.
Ergebnisse
Bei mindestens 40 % der Patienten mit Herzinsuffizienz, sowohl mit eingeschränkter (HFrEF) als auch mit erhaltener (HFpEF) linksventrikulärer Ejektionsfraktion, liegt eine relevante SBAS als Komorbidität vor. Die obstruktive Schlafapnoe wie auch die zentrale Schlafapnoe und insbesondere die damit verbundenen Sauerstoffentsättigungen sind bei Herzinsuffizienz mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Während sowohl bei Patienten mit HFrEF als auch bei Patienten mit HFpEF die Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe mittels „continuous positive airway pressure“ (CPAP) symptomatische und funktionelle Verbesserungen herbeiführt, ist derzeit unklar, ob und wie eine zentrale Schlafapnoe zu behandeln ist. Bei Patienten mit HFpEF könnte die Behandlung der zentralen Schlafapnoe mittels Positivdruckverfahren von Nutzen sein. Bei Patienten mit einer Ejektionsfraktion ≤45 % ist die Therapie einer zentralen Schlafapnoe mit adaptiver Servoventilation kontraindiziert.
Schlussfolgerung
Schlafbezogene Atmungsstörungen sind bei Patienten mit Herzinsuffizienz häufig und von prognostischer Bedeutung. In spezifischen Patientengruppen lassen sich durch eine Behandlung symptomatische und funktionelle Verbesserungen erzielen. Deshalb sollten Patienten mit Herzinsuffizienz hinsichtlich schlafbezogener Atmungsstörungen untersucht werden.