Erschienen in:
15.05.2018 | Botulinumtoxin | editorial
Chronische Kopfschmerzen besser im Gesundheitssystem abbilden
verfasst von:
Prof. Dr. med Hans-Christoph Diener, (DGN), Dr. med. Uwe Meier, (BDN), PD Dr. med. Charly Gaul, (DMKG)
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 5/2018
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Auszug
Chronische Kopfschmerzen sind häufig. So leiden nach epidemiologischen Studien des Kompetenznetzes Kopfschmerz und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) 0,7 – 1 % der Bevölkerung unter einer chronischen Migräne, 2 – 3 % unter chronischen Spannungskopfschmerzen und innerhalb der Gruppe der Patienten mit Clusterkopfschmerzen 20 % unter chronischem Clusterklopfschmerz. Die Betreuung dieser Patienten, die häufig eine erhebliche Komorbidität mit anderen neurologischen oder internistischen sowie psychiatrischen Erkrankungen aufweisen, ist zeitaufwendig und schwierig. Für chronische Migräne sind in der medikamentösen Prophylaxe nur Topiramat und Botulinumtoxin?A wirksam. Die Behandlung mit Botulinumtoxin?A ist aufwendig und der GKV-Spitzenverband verhindert beharrlich die Einführung einer Behandlungsziffer für die Botulinumtoxintherapie, wie es die Berufsverbände seit Jahren fordern. In Kürze werden monoklonale Antikörper gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) oder den CGRP-Rezeptor zur Migräneprophylaxe zugelassen. Es ist damit zu rechnen, dass Patienten mit chronischer Migräne die wichtigste Zielgruppe für diese neue, sehr wirksame aber auch teure Therapie sein werden. Wie bei allen Therapien mit monoklonalen Antikörpern ist hier die Schulung und Aufklärung der Patienten besonders wichtig, vor allem dann, wenn die monatlichen Injektionen durch die Patienten selbst erfolgen. …